VfB Stuttgart

Gefährliche Abschlusskrise

Seit drei Bundesliga-Spielen hat Hannes Wolfs Mannschaft keinen Treffer mehr erzielt. Nun droht Anschauungsunterricht: Die Bayern kommen.

15.12.2017

Von WOLFGANG SCHEERER

Enttäuschung und Freude in Hoffenheim: Torschütze Mark Uth mit VfB-Verteidiger Dennis Aogo. Foto: dpa

Enttäuschung und Freude in Hoffenheim: Torschütze Mark Uth mit VfB-Verteidiger Dennis Aogo. Foto: dpa

Stuttgart. Das Runde muss ins Eckige. So einfach ist das. Und so schwer. Seit drei Spielen hat keiner aus der Mannschaft von Trainer Hannes Wolf mehr ein Tor geschossen. Morgen im Südschlager gegen Bundesliga-Spitzenreiter FC Bayern werden kaum noch viele Treffer für den VfB dazukommen.

Beim 0:1 (0:0) im Baden-Wüttemberg-Derby hat 1899 Hoffenheim die Stuttgarter erst am Ende eiskalt erwischt. „Wenigstens ein Punkt wäre brutal wichtig gewesen“, sagte Sportdirektor Michael Reschke. „Die Niederlage schmerzt alle – das hat man nach dem Spiel auch in der Kabine gemerkt. Wir hatten uns so viel vorgenommen.“

Es gibt (Verletzungs-)Gründe dafür, dass sich das Ganze beim VfB zu einem gefährlichen Problem ausgewachsen hat. Die Konsequenzen der Tormisere lassen sich an der Tabelle ablesen: Am zwölften Spieltag hatten die Stuttgarter noch ein Acht-Punkte-Polster zu Rang 16, dem Relegationsplatz. Jetzt, vier Punktspiele später, sind es nur noch zwei – und nur drei Zähler zum ersten Abstiegsplatz. Dort stehen die Bremer, die am Mittwochabend ebenfalls verloren haben. Die vielleicht einzige gute Nachricht aus Stuttgarter Sicht.

Sturz auf den Relegationsplatz?

Die schlechte: Setzt es gegen die „Ausnahmemannschaft aus München“ (Reschke) die vierte Saisonpleite in Serie, könnten der Sturz auf den Relegationsplatz und eine ungemütliche Winterpause folgen. Dazu müsste aber der Hamburger SV, aktuell Drittletzter, in Gladbach gewinnen.

Neben Daniel Ginczek (Muskelfaserriss) werden morgen mit großer Sicherheit auch die im Hoffenheim-Spiel ausgewechselten Chadrac Akolo (Rippenprellung) und Anastasios Donis (Gesäßmuskelprobleme) im Angriff fehlen. In der Ergebniskrise kurzfristig eine schlagkräftige Lösung zu finden, dürfte Wolf schwerfallen. „Wir haben in Hoffenheim am Anfang vielleicht zwei oder drei Torchancen entwickelt, danach aber keine Gefahr mehr ausgestrahlt“, kritisierte der 36-Jährige und kündigte an: „Natürlich gibt es jetzt Gespräche. Das wird jetzt eingefordert, dass wir auch vorne um unser Leben rennen, dass wir sprinten. Die Jungs, die da sind, müssen Vollgas geben.“

Das gilt vor allem für Berkay Özcan, Takuma Asano und Josip Brekalo, aber auch fürs Mittelfeld. Die große Enttäuschung beim Aufsteiger ist und bleibt Simon Terodde. Als Zweitliga-Torschützenkönig hatte er mit 25 Treffern maßgeblich zur Bundesliga-Rückkehr beigetragen. In Hoffenheim saß er 90 Minuten auf der Bank. Seine Zuschauerrolle ist für alle bedrückend. Aktuell soll der abgeschlagene Tabellenletzte 1. FC Köln Interesse an dem 29-Jährigen haben, der schon mal dort gespielt, aber ebenfalls nicht den großen Durchbruch geschafft hat.

Dass sich der VfB bis zum Rückrundenauftakt am 13. Januar gegen Hertha BSC verstärken wird, gilt als sicher. Nach dem geplatzten Transfer des jungen Argentiniers Maximiliano Romero. für den der PSV Eindhoven tiefer in die Tasche greift, ist nicht nur U-21-Nationalspieler Cedric Teuchert vom Zweitliga-Tabellenzweiten 1. FC Nürnberg für 1,5 Millionen Ablöse im Gespräch.

Der VfB ist offenbar auch am türkischen Torjäger Cenk Tosun von Bayerns Champions-League-Gegner Besiktas Istanbul interessiert. Der 26-Jährige ist in Wetzlar geboren und wurde in der Jugend von Eintracht Frankfurt ausgebildet. Tosun wäre in einer ähnlichen Preisklasse wie Romero: zehn Millionen Euro. Vielleicht ja gut investiertes Geld.

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Erstellt:
15.12.2017, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 33sec
zuletzt aktualisiert: 15.12.2017, 06:00 Uhr

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