Rottenburg · Kirche

Bischof Fürst kritisiert Aufruf gegen Corona-Beschränkungen

Der Rottenburger Bischof distanziert sich klar von einem Aufruf konservativer Katholiken: „Ein Spiel mit dem Feuer“.

11.05.2020

Von mi

Bischof Dr. Gebhard Fürst. Archivbild: Ulmer

Bischof Dr. Gebhard Fürst. Archivbild: Ulmer

Der Rottenburger Bischof hat sich am Montag klar von dem aktuellen „Aufruf für die Kirche und für die Welt“ distanziert, den eine Gruppe um den ehemaligen Vatikandiplomaten Carlo Maria Viganò vor einigen Tagen gestartet hat. Der ehemalige Kurienkardinal (und ehemalige Regensburger Bischof) Gerhard Ludwig Müller gehört zu den Erstunterzeichnern. Viele Erstunterzeichner sind als Gegner von Papst Franziskus bekannt.

Bis Montagmittag hatten weltweit mehr als 26 000 Menschen den Aufruf im Internet unterschrieben, etwa ein Zehntel davon aus Deutschland. Ein grober Überblick durch das TAGBLATT entdeckte weniger als zehn Unterzeichner aus dem Kreis Tübingen.

Die Unterzeichner nehmen an, „dass es Kräfte gibt, die daran interessiert sind, in der Bevölkerung Panik zu erzeugen“. Unter dem „Vorwand“ der Covid-19-Epidemie würden „unveräußerliche Rechte der Bürger verletzt“, dies sei „der beunruhigende Auftakt zur Schaffung einer Weltregierung, die sich jeder Kontrolle entzieht“. Die Eindämmungsmaßnahmen „wurden ergriffen, um eine Einmischung von fremden Mächten zu begünstigen“, heißt es in dem Aufruf. Die katholische Kirche solle sich auf ihre gottgegebene „Autonomie“ berufen und jedwede staatliche Regelungen für Seelsorge und Gottesdienste zurückweisen.

Der Rottenburger Bischof Gebhard Fürst kritisierte solche Aussagen in einer Pressemitteilung: „Ich distanziere mich klar von diesen gefährlichen Theorien. Wer die Bemühungen der Politik, Menschenleben vor dem Coronavirus zu schützen, in eine dubiose Weltverschwörung umdeutet, spielt mit dem Feuer.“

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Erstellt:
11.05.2020, 15:47 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 41sec
zuletzt aktualisiert: 11.05.2020, 15:47 Uhr

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