Handball
Frisch Auf verkauft sich teuer
Seit 40 Jahren haben die Göppinger in der Bundesliga nicht mehr in Kiel gepunktet. Gestern waren sie nah dran.
Kiel. Die 10?285 Zuschauer in der ausverkauften Sparkassen-Arena rieben sich verwundert die Augen: Ausgerechnet die kriselnde Mannschaft von Frisch Auf Göppingen, die ihre letzten fünf Spiele in der Bundesliga verloren hatte, ärgerte den haushohen Favoriten THW Kiel. Mit einer starken Abwehrleistung und mit einem überragenden Daniel Rebmann im Kasten führten die Frisch-Auf-Profis Mitte der ersten Hälfte mit 10:6. Der deutsche Rekordmeister, der zuletzt acht Mal hintereinander als Sieger von der Platte ging, hatte große Mühe, die Lücken in der gegnerischen Defensive zu finden. Zwar kamen die Norddeutschen nach dem Vier-Tore-Rückstand besser ins Spiel, doch zur Pause hatte Frisch Auf die Nase beim 15:14 noch immer vorn.
Im zweiten Durchgang war es Rebmanns Gegenüber Andreas Wolff, der mit spektakulären Paraden den Göppinger Spielfluss bremste. Dennoch gestalteten die Gäste die Partie bis in die Schlussphase hinein offen, mussten sich aber schließlich mit 26:28 geschlagen geben. Damit warten die Göppinger nun schon seit 40 Jahren (!) auf ein Erfolgserlebnis an der Förde. Am 25. November 1978 gewannen die Grün-Weißen mit 19:14.
Trotz der starken Leistung tummelt sich Frisch Auf nach der sechsten Niederlage in Folge als Elfter weiterhin im Tabellen-Mittelfeld. Der Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz beträgt nach wie vor nur vier Punkte. Am kommenden Sonntag (Anwurf 16 Uhr) steht die Mannschaft von Trainer Hartmut Mayerhoffer im Heimspiel gegen den ebenfalls formschwachen VfL Gummersbach enorm unter Druck. Bei einer erneuten Niederlage würde der Stuhl vom Mayerhoffer wackeln. wk