Tübingen
Flashmob: Mit dem Schlepper quer durch Tübingen
Mit landwirtschaftlichen Fahrzeugen war am frühen Freitagabend eine Gruppe protestierender Bauern in Tübingen unterwegs.
Die Rundfahrt durch Tübingen mit etwa 20 Schleppern am Freitag kurz nach 17.30 Uhr war laut Polizei nicht als Demonstration angemeldet worden. Mitarbeiter des Tübinger Ordnungsamts waren aber auf die hupenden landwirtschaftlichen Fahrzeuge aufmerksam geworden und hatten die Polizei informiert, welche den Corso dann spontan durch die Tübinger Straßen begleitete. Die Traktorfahrer hatten sich laut Polizei bei den Sportanlagen in der Europastraße versammelt und waren dann über die Blaue Brücke und Eberhardsbrücke Richtung Uni-Campus durch die Stadt gefahren.
An den Fahrzeugen der Tübinger Rundfahrt war wenig zu erfahren über die Gründe des Protests. Immerhin an einem der Schlepper wurde auf die steigenden Dieselpreise für die Landwirte verwiesen. Rund 21 Cent pro Liter Diesel mehr müssen die Bauern künftig bezahlen, auch die Kfz-Steuerbefreiung fällt weg. So sieht es der Haushaltskompromiss der Berliner Ampel-Koalition vor. Die Bauern sind offenbar wütend und wollen das am Montag auch auf einer großen Demo am Brandenburger Tor in Berlin alle spüren lassen.
Über die Hintergründe der mutmaßlichen Protestfahrt war am Freitagabend nichts bekannt. Vor vier Jahren hatte es aber schon mal eine ähnliche Aktion gegeben: Ein Traktoren-Flashmob hatte im Dezember 2019 am frühen Abend den Verkehr in der Tübinger Mühlstraße lahmgelegt. Ob es sich bei der Schlepper-Rundfahrt vom Freitagabend um dieselben Aktivisten handelt, blieb zunächst unklar.