Internet

So können Eltern ihre Kinder schützen

Häufig werden Kinder online kontaktiert. Eine Medienpädagogin gibt Tipps zum Umgang mit Tiktok und Co.

02.08.2022

Von David Nau

Die getötete 14-Jährige aus Gottenheim hat den Tatverdächtigen laut Polizei in einem Internetchat kennengelernt. Dort werde immer wieder Kinder von pädophilen Tätern kontaktiert.

Die getötete 14-Jährige aus Gottenheim hat den Tatverdächtigen laut Polizei in einem Internetchat kennengelernt. Dort werde immer wieder Kinder von pädophilen Tätern kontaktiert.

Stuttgart. Es ist der Albtraum jeder Eltern: Das Kind wird über eine Online-Plattform von einem Erwachsenen angeschrieben, der sich als Gleichaltriger ausgibt. Wenn Pädophile auf Online-Plattformen versuchen, Kontakt zu Kindern aufzunehmen, sprechen Experten vom sogenannten „Cybergrooming“. Das passiere auf allen Plattformen, sagt Medienpädagogin Saskia Nakari vom Stadtmedienzetrum Stuttgart. „Es gibt kein soziales Netzwerk, das rein für Kinder ist.“ Auf allen Plattformen seien auch Erwachsene unterwegs.

Grundsätzlich würden Mädchen eher auf bildlastigen Plattformen Opfer von Cybergrooming, etwa auf Instagram oder Tiktok. „Wenn Kinder dort beispielsweise Bilder posten, auf denen im Hintergrund ihr Zimmer zu sehen ist, finden Täter leicht einen Anknüpfungspunkt für ein Gespräch.“ Bei Jungen finde der Kontakt eher über Videospiele mit Chatfunktion statt, etwa über Fifa oder Fortnite.

Saskia Nakari ist Medienpädagogin beim Stadtmedienzentrum Stuttgart.

Saskia Nakari ist Medienpädagogin beim Stadtmedienzentrum Stuttgart.

Laut Nakari gibt es entsprechende Warnsignale, auf die Kinder achten können. „Das ist immer eine ähnliche Masche“, sagt sie. Vorsicht sei geboten, wenn der Gesprächspartner etwa die Telefonnummer wolle, der Kontakt geheimgehalten werden solle, ein Treffen im realen Leben vorgeschlagen werde oder Geld und Geschenke angeboten würden. Sollte es ein Treffen geben, sollte man einen Freund oder eine Freundin zu einem Treffen mitnehmen und sich grundsätzlich nur im öffentlichen Raum treffen, rät Nakari.

Eltern müssten verstehen, worin die Faszination der Plattform für ihre Kinder liege. „Man sollte mal ein Computerspiel mitspielen, beim Chatten mitlesen und sich auch selbst zeigen lassen, was die Kinder so bei Tiktok machen“, rät die Medienpädagogin. Zudem sollten beim Einstieg in die Plattformen die Privatsphäre-Einstellungen angeschaut werden. „Bei Tiktok ist beispielsweise erstmal alles öffentlich.“

Werde das Kind von Fremden kontaktiert, sollten Eltern eine Fachberatungsstelle aufsuchen, rät Nakari. Diese gebe es in fast jedem Landkreis in Baden-Württemberg: „Die Experten dort können den Einzelfall einschätzen und Tipps geben, wann etwa die Schule oder die Polizei informiert werden sollte.“

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Erstellt:
02.08.2022, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 57sec
zuletzt aktualisiert: 02.08.2022, 06:00 Uhr

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