Europawahl
Europawahl: Rechtsruck auch im Südwesten
Die Grünen stürzen ab. Die AfD kann ihre Position in jedem der 44 Stadt- und Landkreise verbessern.
Stuttgart. Die CDU hat die Europawahl in Baden-Württemberg klar gewonnen. Die Grünen sind abgestürzt, die AfD dagegen hat in sämtlichen 44 Stadt- und Landkreisen hinzugewonnen. Die Christdemokraten kamen nach dem vorläufigen Endergebnis auf 32,0 Prozent der Stimmen. Ihr bestes Ergebnis erreichten sie im Landkreis Sigmaringen mit 41,7 Prozent, dem Wahlkreis von Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne). Die Grünen erzielten nach Angaben des Statistischen Landesamtes nur noch 13,8 Prozent und rutschten auf Platz drei. Ihr höchster Stimmenanteil: 30,3 Prozent im Stadtkreis Freiburg im Breisgau. Der Einbruch ist auch deshalb bemerkenswert, da die Grünen sich mit dem Zugpferd Winfried Kretschmann im Ländle häufig als stärker erwiesen als die Parteikollegen im Bund. Bei dieser Wahl liegen sie nur noch gut zwei Prozentpunkte vor der Bundespartei. Der Kretschmann-Bonus ist praktisch weggeschmolzen.
Die AfD ist mit 14,7 Prozent zweitstärkste Kraft. Trotz wochenlanger Negativschlagzeilen über mögliche Verbindungen der AfD-Kandidaten nach Russland und China gewann die AfD in allen Stadt- und Landkreisen hinzu. Ihr stärkstes vorläufiges amtliches Endergebnis erzielte sie im Stadtkreis Pforzheim mit 23,2 Prozent der Stimmen. In Spiegelberg im Rems-Murr-Kreis erreichte die Partei sogar den höchsten Stimmenanteil: Mit 29,7 Prozent (336 Stimmen) vor der CDU mit 26,9 Prozent (304 Stimmen).
Die SPD erreichte den Angaben zufolge im Land 11,6 Prozent. Bestes Ergebnis: 16,5 Prozent im Stadtkreis Mannheim. Die FDP kam auf 6,8 Prozent und schaffte im Landkreis Reutlingen mit 8,9 Prozent ihr bestes Resultat. Die erst im Januar gegründete Partei Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) kam aus dem Stand auf 4,5 Prozent.
Auch bundesweit gewann die CDU klar die Europawahl. Landeschef Manuel Hagel sieht die Politik seiner Partei dadurch gestützt. dpa