VfB Stuttgart

Endlich in der Balance

Der Heimsieg des Fußball-Zweitligisten gegen Jahn Regensburg weist darauf hin, dass der Aufstiegskandidat seine Stabilität gefunden hat.

24.02.2020

Von Carsten Muth

Roberto Massimo (l.) vom VfB Stuttgart in Aktion gegen Chima Okoroji (r) vom SSV Jahn Regensburg. Foto: Tom Weller/dpa

Roberto Massimo (l.) vom VfB Stuttgart in Aktion gegen Chima Okoroji (r) vom SSV Jahn Regensburg. Foto: Tom Weller/dpa

Stuttgart. Schon wieder gewonnen, schon wieder zu Null, von Platz drei auf zwei geklettert, weil Konkurrent HSV im Derby gegen St. Pauli verloren hatte (0:3). Keine Frage: Es war ein schönes Wochenende für den Fußball-Zweitligisten VfB Stuttgart. Und doch äußerte sich VfB-Trainer Pellegrino Matarazzo nach dem 2:0 in heimischer Arena gegen Jahn Regensburg, wie er sich eben äußert, seitdem der 42-Jährige Anfang diesen Jahres seinen Job in Stuttgart angetreten hat: nüchtern, sachlich, bodenständig. Von überschwänglichem Jubel keine Spur.

Matarazzo lobte seine Mannschaft für ihre Spielkontrolle, ihren „teilweise attraktiven Fußball“ und dafür, dass sie immer mehr von dem umsetze, was er fordere. „Wir sind als Mannschaft auf einem guten Weg“, betonte Stuttgarts Chefcoach. Er vergaß aber nicht zu erwähnen, dass seine Jungs gegen robuste Regensburger auch Glück hatten – und einen starken Torwart. Gregor Kobel machte drei erstklassige Möglichkeiten des Gegners zunichte und ebnete seinem Team so den Weg zum Heimerfolg.

„Wunderschönes Gegentor“

Dass dieser trotz besagter Regensburger Chancen verdient war, wollte niemand bezweifeln. Auch Jahn-Coach Mersad Selimbegovic nicht. Der VfB lieferte erneut eine alles in allem überzeugende Vorstellung ab, hatte über weite Strecken die Spielkontrolle, stand defensiv sicher, agierte nach vorne entschlossen, wenn auch nicht immer präzise.

Jubel in der Stuttgarter Mercedes-Benz Arena. Die VfB-Spieler freuen sich über den von Gonzalo Castro (unten Mitte) erzielten Treffer zum 2:0. Foto: Tom Weller/dpa

Jubel in der Stuttgarter Mercedes-Benz Arena. Die VfB-Spieler freuen sich über den von Gonzalo Castro (unten Mitte) erzielten Treffer zum 2:0. Foto: Tom Weller/dpa

Verantwortlich für die Stuttgarter Dominanz vor rund 47?000 Zuschauern waren vor allem drei Akteure: Mittelfeldabräumer und Balleroberer Wataru Endo sowie die Kreativen Gonzalo Castro und Daniel Didavi. Dass Castro und Didavi die beiden Treffer erzielten, kam nicht von ungefähr. Zunächst zirkelte Didavi einen Freistoß aus 20 Metern ins Netz. Und zwar derart filigran, dass selbst Regensburgs Trainer staunte und von einem „wunderschönem Gegentor“ sprach. Keine 60 Sekunden später machte Castro nach schöner Vorarbeit von Silas Wamangituka das 2:0. Von diesem Doppelschlag erholte sich Regensburg nicht mehr.

VfB_Stürmer Hamadi Al Ghaddioui (l.) im Zweikampf mit Marcel Correia vom SSV Jahn Regensburg. Foto: Tom Weller/dpa

VfB_Stürmer Hamadi Al Ghaddioui (l.) im Zweikampf mit Marcel Correia vom SSV Jahn Regensburg. Foto: Tom Weller/dpa

„Man erkennt immer mehr, wie wir Fußball spielen wollen“, sagte VfB-Trainer Matarazzo hinterher und meinte damit offensichtlich vor allem das Defensivverhalten seiner Elf. „Bei Ballverlusten stehen wir geordnet. Jeder versteht seine Aufgabe.“

Stuttgarts Trainer Pellegrino Matarazzo freut sich über den Sieg ihres Teams. Foto: Tom Weller/dpa

Stuttgarts Trainer Pellegrino Matarazzo freut sich über den Sieg ihres Teams. Foto: Tom Weller/dpa

In der Tat zeigte der Heimerfolg gegen Regensburg, dass der Aufstiegskandidat nach vielen wackligen Auftritten in der Vorrunde unter Matarazzos Vorgänger Tim Walter seine Stabilität gefunden hat. Was auch an der neu installierten Dreierkette liegt, in der Atakan Karazor, eigentlich ein Mittelfeldspieler, den Ton angibt. „Die Dreierkette passt derzeit sehr gut zur Mannschaft und zu unseren Gegnern“, bestätigte Sportdirektor Sven Mislintat. Er fügte hinzu: „Wir haben derzeit einfach das Gefühl, hinten eine Null halten zu können und sehr stabil zu stehen.“

Das sah Torschütze Didavi ähnlich. Er ist am vergangenen Freitag 30 geworden. Gefeiert hat er an seinem Ehrentag nicht. Das wäre der Vorbereitung aufs Regensburg-Spiel nicht dienlich gewesen. „Aber das Feiern hole ich jetzt nach. Wir haben gewonnen. Ich bin zufrieden“, sagte der Offensivspieler und verließ entspannten Schrittes das Stadion.

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Erstellt:
24.02.2020, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 27sec
zuletzt aktualisiert: 24.02.2020, 06:00 Uhr

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