Kommentar
Endlich eine feste Größe
Der corona-bedingte Flickenteppich der Bundesländer ist zumindest im Profisport vereinheitlicht worden. Dabei ist der sechswöchige Probelauf mehr als ein Zugeständnis der Politik für mehr Chancengleichheit unter den Bundesligisten durch gleichwertige Fan-Unterstützung.
Er bietet den Sportvereinen endlich eine Größenordnung, mit der sie ihre zum Überleben notwendigen Zuschauereinnahmen kalkulieren können. Immer unter dem Vorbehalt, sie werden nicht, wie voraussichtlich der FC Bayern, durch erhöhte Corona-Fallzahlen gleich wieder ausgebremst.
Die Chance steht gut, dass der sechswöchige Testbetrieb zur Dauereinrichtung wird. Denn warum sollte das, was sich in Restaurants, Freizeitparks und Spaßbädern bewährt hat, nicht auf Sportstätten übertragen werden können? Die meisten Menschen haben Abstands- und Hygieneregeln verinnerlicht, die Vereine Konzepte für Anfahrt, Einlass und Aufenthalt rund um die Spiele entwickelt und die Gesundheitsämter ihre Kontakt-Nachverfolgung im Fall des Corona-Falles beschleunigt.
Letzterer wird bei einer solchen Masse an Menschen zwar kaum zu vermeiden sein. Doch darum geht es ein halbes Jahr nach Ausbruch der Pandemie in Deutschland auch nicht mehr. Es geht vielmehr darum, der Bevölkerung unter Abwägung aller Risiken den nächsten Schritt in ein halbwegs normales Sozialleben zu gewähren. Und das scheint im kontrollierten Umfeld einer Sportveranstaltung aktuell sicherer als bei so mancher privaten Familienfeier.