Tübingen
Ein Lichtpunkt im Turm der Stephanuskirche
Ein Herrnhuter Stern leuchtet seit dem Ersten Advent auf dem 35 Meter hohen Turm der Tübinger Stephanuskirche. Er hat einen Durchmesser von 1,30 Metern, und es war ganz schön aufwendig, ihn in den Turm zu bekommen.
Pfarrer Friedemann Bauschert berichtet, dass er gemeinsam mit dem Hausmeister und einer Kirchengemeinderätin in die Höhe geklettert ist. Dort musste das Trio erst einmal den Bausatz des Sterns zusammenschrauben, da er als Ganzes nicht durch die Turmluke gepasst hätte. Ungefähr zwei Stunden haben die Drei in luftiger Höhe daran getüftelt. Sie haben den mit einer wetterfesten LED-Leuchte versehenen Stern mit einem langen Außenkabel ausgestattet und an eine Zeitschaltuhr angeschlossen. Der Kirchengemeinderat, so Bauschert, hatte sich entschieden, den Herrnhuter Stern anzuschaffen. Er soll in diesem „finsteren Jahr einen Lichtpunkt setzen“, sagt der evangelische Pfarrer.
Einige Bewohner, erzählt er, haben sich schon darüber gefreut, dass der Stern in der Dunkelheit leuchtet, wenn sie selber nicht einschlafen können. Bis jetzt leuchtet der Herrnhuter Stern zwar täglich, aber nicht dauernd. Vielleicht, so Bauschert, lassen wir ihn einfach immer an, solange es dunkel ist. Erfunden hat den Weihnachtsstern ein Mathematiklehrer vor über 100 Jahren in der Herrnhuter Brüdergemeine – um geometrische Formen zu erklären. Die 1722 von Nikolaus Ludwig Graf von Zinsendorf gegründeten Herrnhuter feiern heuer ihr 300. Bestehen.