Corona

Droht ein Engpass bei Schnelltests?

Die Tübinger Ärztin Lisa Federle befürchtet, dass das Land nötige Bestellungen für geeignete Tests verschläft.

13.02.2021

Von AW

An Kitas und Schulen sollen mehr Schnelltests eingesetzt werden. Foto: Frank Molter/dpa

An Kitas und Schulen sollen mehr Schnelltests eingesetzt werden. Foto: Frank Molter/dpa

Ulm/Tübingen. In gut einer Woche, am 22. Februar, soll es losgehen mit den freiwilligen Schnelltests fürs Präsenz-Personal an Schulen und Kitas. Zwei Mal wöchentlich kann man sich dann testen lassen – ohne Symptome. Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) kündigte zudem kostenlose Selbsttests für daheim an für Lehrer und Kinder bei Verdacht einer Ansteckung. Festgezurrt ist die Teststrategie noch nicht ganz die Kabinettsvorlage befindet sich gerade in der Abstimmung.

Die Tübinger Ärztin und Pandemie-Beauftragte Lisa Federle befürchtet, dass in Baden-Württemberg nicht genug geeignete Antigen-Tests zur Verfügung stehen werden. „Wenn die Landesregierung jetzt nicht handelt und diese Tests bestellt, dann kann es sein, dass sie mit leeren Händen dasteht wie die EU beim Impfstoff“, sagt Federle.

Seit Anfang des Monats mache sie die Verantwortlichen in Stuttgart auf den drohenden Engpass aufmerksam, bisher ohne Erfolg. Dabei gebe es ein Angebot eines Herstellers für 20 Millionen Tests, bei denen der Abstrich – anders als bisher – nicht so tief in der Nase genommen wird. Das Angebot habe sie ans Land weitergeleitet. Diese Tests seien weltweit gefragt. „Wenn das Land das sausen lässt, greifen andere zu“, sagt Federle. „Bei uns fehlen sie dann.“

Das Sozialministerium befürchtet dagegen keinen Engpass. Derzeit umfasse die Notreserve des Landes mehr als 4,7 Millionen Tests, teilte eine Sprecherin auf Anfrage mit. „Wenn wir, ähnlich wie in Bayern, zum Beispiel auch in Baden-Württemberg flächendeckende Testungen vornehmen würden, würde allein unsere Notreserve für viele Wochen ausreichen.“ Lieferengpässe seien bisher nicht bekannt. Das sei aber immer abhängig von der aktuellen Marktsituation und könne sehr variieren, so die Sprecherin.

Schon bei den Schnelltests für Ältere habe das Ministerium die Verantwortung auf die Heime abgeschoben, sagt Federle. Das dürfe sich nicht wiederholen. Die Tests in der Notreserve eigneten sich nicht für die Selbsttests daheim, für Kinder oder für das Dauertesten alle zwei Tage. aw

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Erstellt:
13.02.2021, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 59sec
zuletzt aktualisiert: 13.02.2021, 06:00 Uhr

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