Tübingen · Landesmittel
Das Tübinger Frauenarchiv Baf erhält 200.000 Euro
Das Tübinger Frauenarchiv Baf wird in den nächsten zwei Jahren mit 200.000 Euro vom Land gefördert.
Auf Initiative der grünen Landtagsfraktion unterstützt das Land Baden-Württemberg im Doppelhaushalt 2020/21 das Tübinger Bildungszentrum und Archiv zur Frauengeschichte Baden-Württembergs (Baf) mit einmaligen Projektmitteln in Höhe von jeweils 100 000 Euro pro Jahr, dies teilte die Fraktion der Grünen mit. Ein entsprechender Antrag wurde in dieser Woche im Finanzausschuss des Landtags mehrheitlich beschlossen.
Dorothea Wehinger sieht darin einen wichtigen Beitrag zur Stärkung der Frauenpolitik im Land. „Baf bietet seit mehr als 30 Jahren einen einzigartigen Fundus und Gedächtnisort von und für Frauenbewegungen in unserem Land“, so die frauenpolitische Sprecherin der Fraktion. Diese wertvolle Arbeit wolle man unterstützen und die Bedingungen dafür schaffen, dass dieser Archiv- und Bibliotheksbestand „als einziges Frauen-Lesben-Archiv Baden-Württembergs“ weiter ausgebaut und für die Zivilgesellschaft noch besser zugänglich gemacht werde.
Susanne Rückl-Kohn, Leiterin der Baf-Geschäftsstelle, freut sich sehr über die Würdigung des Vereins. Sie wertet die Unterstützung als riesige Chance und großen Ansporn für die weitere Arbeit. „Unser Ziel ist es, die Mittel so verantwortungsvoll und nachhaltig wie möglich für die Sicherung und den Sammlungsausbau des Archivs zu verwenden.“ Damit soll auch nachfolgenden Generationen ein Gedächtnis- und Forschungsort für Frauenbewegungen in Baden-Württemberg gesichert werden.
Daniel Lede Abal, Grüner Wahlkreisabgeordneter, lobte den „unschätzbaren Beitrag für die Stadtgesellschaft“, die das Frauenarchiv leiste. „Dieses Engagement ist ein vorbildliches Beispiel für gelebte Demokratie!“
Das Frauenarchiv will die Landesmittel vor allem verwenden, um seine Zukunftsfähigkeit unter dem Titel „baf 4.0“ auszubauen. Es soll eine Archivstelle geschaffen und zusätzlich ein passendes Archivprogramm angeschafft werden. Auch das seit längerem angedachte Projekt „Digitale Landkarte“ zu Fraueninitiativen im Land kann nun realisiert werden. Rückl-Kohn: „Es ist für uns das ,Gebot der Stunde‘, diese wichtigen Unterlagen des zivilgesellschaftlichen Engagements im Land für nachfolgende Generationen langfristig zu sichern!“ Auch für mehr und barrierefreie Archivräume werden Mittel eingesetzt.