Tübingen · Kriminalität

Die Polizei warnt vor Anlagebetrug

Vor Betrügern, die mit gefälschten Angeboten für Geldanlagen im Internet ihren Opfern das Geld aus der Tasche ziehen, warnt die Polizei.

28.05.2021

Von hz

Bild: Hans-Jörg Schweizer

Bild: Hans-Jörg Schweizer

Aus dem gesamten Zuständigkeitsbereich des Reutlinger Polizeipräsidiums registrierten die Ermittler immer wieder Anzeigen zu Fällen von Geldanlagebetrug. Die Opfer der Betrüger waren bei ihrer Suche nach Geldanlagemöglichkeiten auf professionell wirkende und scheinbar von Prominenten beworbene Internetseiten gestoßen oder hatten E-Mails oder Anrufe mit entsprechender Werbung erhalten und dann Geld investiert. Erst als die Anleger die Auszahlung ihres Kapitals und der versprochenen Gewinne verlangten und sich dies immer wieder verzögerte, bemerkten sie den Betrug und erstatteten Anzeige.

So wurde ein Anleger seit Mitte 2020 um insgesamt über 250.000 Euro betrogen, ehe er nun Anzeige erstattete. Die Masche der Kriminellen beginnt laut Polizei damit, dass angebliche Anlageberater scheinbar lukrative Angebote unterbreiten und schnelle Gewinne, etwa mit finanziellen Differenzkontrakten (Contracts for Difference) oder binären Optionen auf Aktien, Währungen, Kryptowährungen oder Rohstoffe versprechen. Oder es würden – wie im aktuellen Fall – Gewinne durch den Tausch von Aktienpaketen in Aussicht gestellt. Nach einer ersten Investition gaukelten die kriminellen Betreiber der Seiten ihren Opfern Gewinne vor und bringen sie so zu weiteren Einlagen. Tatsächlich würden die eingezahlten Gelder aber nie angelegt. Das Angebot, die Internetseite und das vermeintlich für das Opfer angelegte Kundenkonto seien „nur ein Fake“, stellt die Polizei klar. Dazu würden die Täter oft leicht abgewandelte Namen von anderen, tatsächlich existierenden Firmen missbrauchen.

Oft zögen sich die Betrügereien über Monate hin, bis der Anleger schließlich die Auszahlung seines Guthabens verlangt. Dann würden die Kriminellen oft noch eine vermeintliche Gebühr fordern oder mit dem Verlust des ohnehin bereits verlorenen Geldes drohen, der nur durch eine neue Investition abgewendet werden könne. Anschließend brächen sie den Kontakt ab, die Internetseiten seien nicht mehr erreichbar und die Opfer verlören hohe Geldbeträge.

Die Kriminalpolizei rät:

Holen Sie vor einer Geldanlage, insbesondere wenn sie online erfolgt, unbedingt Informationen ein und ziehen Sie im Zweifel Fachleute zu Rate.

Durch eine Recherche mit dem Namen des fraglichen Anbieters im Internet und einer Ergänzung der Stichworte „Betrug“ oder „Erfahrung“ können erste hilfreiche Hinweise zu dessen Seriosität gewonnen werden.

Generell rät die Polizei:

Vertrauen Sie Ihr Geld ausschließlich seriösen Anbietern an.

Lassen Sie sich aussagekräftige Referenzen zeigen.

Nehmen Sie sich Zeit. Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen und lassen Sie sich nicht zum Vertragsabschluss drängen.

Lesen Sie die AGB des Anbieters genau durch und fragen Sie bei Unklarheiten gezielt nach.

Holen Sie Vergleichsangebote anderer Anbieter ein.

Lassen Sie sich nicht von hohen Gewinnversprechen blenden. Der Aussicht auf einen hohen Gewinn (Rendite) steht immer ein hohes Risiko, bis hin zum Totalverlust, gegenüber.

Lassen Sie sich auch von Produkt-Zertifizierungen nicht vorschnell zu einer Anlage verleiten. Sie dienen vor allem der Werbung und bieten weder Gewähr für die Seriosität des Anbieters noch für risikolose Kapitalanlagen.

Achten Sie auf den Firmensitz. Unseriöse Anbieter von Anlageprodukten wählen ihren Geschäftssitz gerne im Ausland, vor allem in den bekannten Steueroasen in Übersee.

Weitere Tipps gibt es unter:
www.polizei-beratung.de/
themen-und-tipps/betrug

sowie bei der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht: www.bafin.de.

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Erstellt:
28.05.2021, 18:11 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 31sec
zuletzt aktualisiert: 28.05.2021, 18:11 Uhr

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