Sommer

Die Mückenplage wird dieses Jahr heftiger

Der nasse Mai und die Gewitter begünstigen die Vermehrung und Verbreitung.

25.06.2021

Von Elisabeth Zoll

Stechmücke: Das Wetter begünstigt ihre Verbreitung. Foto: Patrick Pleul

Stechmücke: Das Wetter begünstigt ihre Verbreitung. Foto: Patrick Pleul

Speyer. Von einer richtigen Schnakenplage will Xenia Augsten nicht sprechen. „Doch wir müssen uns in diesem Sommer schon auf ein höheres Aufkommen einstellen.“ Die Plage mit Stechmücken kann bis Mitte September dauern. Augsten ist die Sprecherin der Kommunalen Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage (KABS) mit Sitz in Speyer.

Nach den zuletzt trocken-heißen Jahren haben sich in diesem Jahr die Lebensbedingungen der Stechmücken vielerorts massiv verbessert. Starke Regenfälle haben Auwälder geflutet. In vielen Senken sammelt sich nach den schweren Gewittern Wasser. Ideale Brutstätten für die lästigen Plagegeister, die schöne Sommerabende oder Badeausflüge vermiesen können.

„Nach einem nassen, aber kühlen Mai sind jetzt die Ausgangsbedingungen für Stechmücken günstig“, sagt Augsten. Seit zwei Wochen steige deren Zahl deutlich. Und das nicht nur entlang langsam fließender Flüsse oder Tümpeln, sondern auch in urbanen Regionen.

Das Schutzgebiet der Kommunalen Aktionsgemeinschaft umfasst die Regionen am Rhein. Rund 100 Kommunen, darunter die Städte Mannheim, Karlsruhe und Raststatt, liegen im Gebiet der Mückenjäger der KABS.

Das Team der Kommunalen Aktionsgemeinschaft analysiert die Population regelmäßig mit Hilfe von Fallen. Diese werden in kartierten Regionen im Zwei-Wochen-Rhythmus aufgestellt. Dann wird gezählt, wie viele Tiere dort gefangen wurden.

Senken sind Brutstätten

Je nach Larvendichte schreiten die Kollegen mit dem Wirkstoff BIT ein. Der ist ein Einweißkristall, das aus dem bodenlebenden Bakterium gewonnen wird. Es zerstört die Darmzellen der Larven.

Senken sind für Schnakenweibchen ideale Brutstätten. In den temporären Gewässern gibt es so gut wie keine natürlichen Feinde, seien es Fische oder andere Mückenarten. Jedes Weibchen legt einmal in ihrem knapp vierwöchigen Leben rund 100 Eier. Sie bevorzugen Ufer, 10 bis 20 Zentimeter von der Wasserkante entfernt. Die Eier der Stechmücken sind äußerst resistent. Sie können zwischen fünf und zehn Jahre überleben und sich dadurch ansammeln.

Mit einem erhöhten Stechmückenaufkommen wird übrigens nicht nur am Rhein gerechnet. Experten warnen auch vor einer starken Schnakenpopulation in der Bodenseeregion. Hier drohe in den kommenden Wochen eine richtige Plage, meint beispielsweise der Radolfzeller Biologe Rainer Bretthauer. Gleich wo: Mit den Blutsaugern muss bis Anfang/Mitte September gerechnet werden.

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Erstellt:
25.06.2021, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 05sec
zuletzt aktualisiert: 25.06.2021, 06:00 Uhr

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