Dettenhausen
Neue Energiezentrale: Die Bagger sind angerückt
Der Bau der Dettenhäuser Energiezentrale hat begonnen. Zum Sommeranfang soll sie fertig sein.
Im Dezember vergangenen Jahres hatte der Gemeinderat grünes Licht für die Bauarbeiten gegeben. Jetzt sind die Bagger angerückt und haben mit den Arbeiten für die neue Wärmezentrale begonnen, teilen die Tübinger Stadtwerke mit.
Nach der Insolvenz des vorherigen Betreibers übernahmen kurzfristig die Tübinger Stadtwerke im September 2019 die Wärmeversorgung in Dettenhausen und sicherten zunächst provisorisch die Wärmeversorgung für die angeschlossenen Kunden.
Die neue Energiezentrale besteht aus zwei Komponenten, die Wärme und Strom gleichzeitig erzeugen: Ein Blockheizkraftwerk (BHKW) mit Pufferspeicher und Spitzenlastkessel sowie eine Solarthermieanlage, die mit 2315 Quadratmetern die größte solarthermische Dachanlage Deutschlands wird. Das BHKW arbeite nicht zuletzt wegen der Wärmepumpe zur vollständigen Nutzung der Abwärme besonders effizient, heißt es in der Mitteilung. Wichtiger Aspekt für die Stadtwerke sei auch das Ziel, den regenerativen Anteil an der Wärmeversorgung insgesamt perspektivisch deutlich auszubauen. Die große Solarthermieanlage sei eine erste wesentliche Komponente für mehr regenerativen Anteil an der Wärme, denn sie liefere bereits 20 Prozent der gesamten Energiemenge aus regenerativer Sonnenkraft. Die Stadtwerke investieren in Dettenhausen fünf Millionen Euro. Am Bau sind neben den Stadtwerken die beiden Unternehmen Alfred Ritter sowie Ritter Energie- und Umwelttechnik beteiligt.
Zum Sommeranfang soll die neue Energiezentrale stehen, so der Plan. Im Herbst folgt dann der Anschluss der Solarthermieanlage, die vom Unternehmen Alfred Ritter auf dem Dach der neuen Lagerhalle ihren Platz finden soll. Sie entsteht direkt neben der neuen Energiezentrale und soll rund ein Fünftel der Energiemenge liefern. Die restliche Energiemenge liefern das BHKW und der Spitzenlastkessel.
Der Dettenhäuser Bürgermeister Thomas Engesser jedenfalls ist recht zufrieden: „Ich bin den Stadtwerken Tübingen sehr dankbar, dass Sie dieses zukunftsweisende Projekt übernommen haben“, lässt er sich in der Pressemitteilung zitieren. Langfristig sei das ein wichtiger Schritt in Richtung Energiewende und nachhaltiger Wärmeversorgung.
Darüber hinaus planen die Stadtwerke auch den Ausbau des Leitungsnetzes. Wichtige Voraussetzung dafür sei jedoch, dass sich möglichst viele Kunden ans neue Wärmenetz anschließen lassen. Bei ausreichend großer Nachfrage wollen die Stadtwerke das Wärmenetz bis auf den Sauwasen ausbauen.