Gesundheit

Dicker trotz besserer Ernährung

Die Deutschen essen weniger Schweinefleisch und mehr Gemüse. Übergewichtig bleiben sie trotzdem.

25.11.2020

Von DPA

Berlin. Zwar ernähren sich die Bundesbürger insgesamt gesünder, essen mehr Gemüse und weniger Schweinefleisch, trinken mehr Mineralwasser, Kräuter- und Früchtetees und weniger Alkohol. Aus Sicht der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) hat sich die Ernährungssituation in einigen Punkten verbessert, dennoch werden die Menschen immer dicker, wie aus dem am Dienstag vorgestellten 14. Ernährungsbericht deutlich wird.

Männer sind in allen Altersgruppen häufiger betroffen als Frauen. Zwischen 18 und 65 Jahren sind laut DGE rund 60 Prozent der Männer und rund 37 Prozent der Frauen übergewichtig. „Ab 60 sind auch normalgewichtige Frauen in der Minderheit. Das heißt unterm Strich: übergewichtig zu werden, ist fast als Normalzustand anzusehen, wenn nicht gezielt gegengesteuert wird“, sagte der Ernährungsexperte Helmut Heseker von der Universität Paderborn. Er bezeichnete es als „Fluch unserer steinzeitlichen Gene“, dass der Körper bei einer positiven Energiebilanz Fettzellen bilde, wenn man nichts dagegen tue.

Der Fleischverbrauch in Deutschland liegt bei etwa 60 Kilogramm pro Kopf und Jahr. Der Wert ist seit einigen Jahren weitgehend unverändert und aus Sicht der DGE zu hoch. Zwar sinke erfreulicherweise der Verbrauch von Schweinefleisch, bei Rind- und Kalbfleisch sowie Geflügel zeige sich jedoch weiterhin ein Anstieg.

Aus Sicht der Experten ist der Rückgang beim Verbrauch von Obst, Getreideerzeugnissen und frischen Kartoffeln von Nachteil. Dieser Trend stehe im Widerspruch zu einer pflanzenbetonten Ernährung, wie sie die DGE für eine vollwertige Ernährung empfehle, sagte der Ernährungswissenschaftler und Mitautor des Berichts, Kurt Gedrich von der Technischen Universität München.

Er nannte das Beispiel Äpfel: Demnach essen die Deutschen nur 20 Kilo im Jahr. 2004, als ein Höchstwert erreicht wurde, seien es 30 Prozent mehr gewesen. Auch der Verzehr anderer Obstsorten kompensiere diesen Rückgang nicht, so der Experte. dpa

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Erstellt:
25.11.2020, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 54sec
zuletzt aktualisiert: 25.11.2020, 06:00 Uhr

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