Deutschland erlebt hitzige Tage

Berlin. Drückende Hitze, feierwütige Menschen und Corona-Maßnahmen: Diese Kombination hat in den vergangenen Tagen immer wieder für brenzlige Situationen in Deutschland gesorgt. In vielen Städten kam es zu Zusammenstößen zwischen Party-Gästen und Polizei. Viele versammelten sich auch an den Badeseen und Flüssen – und gerieten dabei allzu oft in Gefahr auf der Suche nach Abkühlung. So wurde in Schleswig-Holstein bei Kollmar nahe Elmshorn eine Neunjährige in der Elbe vom Sog mitgerissen. Die Suche nach dem vermissten Mädchen verlief bis Sonntag negativ.

Schon bald dürften die schwülen Tage mit Temperaturen von deutlich über 30 Grad aber vorbei sein: Mit Gewittern und Starkregen in weiten Teilen des Landes geht die erste Hitzewelle des Sommers zu Ende. Am Dienstag sollen die Höchtswerte laut Deutschen Wetterdienst nur noch bei 20 bis 27 Grad, in Ostfriesland gar nur bei 18 Grad liegen.

Am Wochenende verursachten Gewitter und Starkregen vor allem im Westen viele Einsätze der Feuerwehr. Allein in Köln gab es nach Angaben eines Sprechers 244 witterungsbedingte Einsätze in der Nacht zum Sonntag. Hauptsächlich ging es dabei um vollgelaufene Keller. In Baden-Württemberg überschwemmten die Regenmassen am Samstag die Autobahn 8 zwischen den Anschlussstellen Karlsbad und Pforzheim-West. Das Wasser stand nach Angaben der Feuerwehr bis zu einem Meter hoch auf der Fahrbahn der A8. In Richtung Karlsruhe wurden zehn Autos und zwei Lastwagen von den Wassermassen eingeschlossen.

Mehrere Partys aufgelöst

Das Partyleben in den tropischen Nächten machte den Einsatzkräften zusätzlich zu schaffen: Bis zu 7000 Menschen hielten sich in der Nacht zum Sonntag im Hamburger Stadtpark auf. Laut Polizei wurde Pyrotechnik gezündet, vereinzelt flogen Flaschen. In der Innenstadt von Augsburg feierten am Abend des deutschen Siegs beim EM-Spiel gegen Portugal Hunderte Menschen. Die Polize unterband die Party, es gab mehrere Verletzte. In Karlsruhe löste die Polizei in der Nacht zum Sonntag eine Ansammlung von etwa 300 Menschen auf. Als die Beamten am Platz der Grundrechte eintrafen, schlug ihnen eine aggressive Stimmung entgegen. Verletzt wurde niemand. dpa