Kommentar · Fußball
Den Großen an den Kragen
Die Kleinen hängt man, die Großen lässt man laufen – diesen Eindruck erweckte bislang Europas Fußball-Verband Uefa.
Seine Financial-Fairplay-Regel verbietet im Europapokal vertretenen Vereinen, über einen bestimmten Zeitraum signifikant mehr Geld auszugeben als einzunehmen. Auf Anhieb fallen einem diverse europäische Klubs ein, die allem Anschein nach dagegen verstoßen. Bestraft jedoch wurden bislang vornehmlich Teams wie der rumänische Verein CFR Cluj oder Ekranas Panevezys (Litauen).
Nun aber holt die Uefa den großen Hammer heraus und will den englischen Meister Manchester City für zwei Jahre von der Champions League ausschließen, weil der bei den Bilanzen getrickst hat. Angebliche Sponsoreneinnahmen sollen von Eigner Scheich Mansour stammen.
Im Vergleich zum Weltverband Fifa gilt die europäische Uefa als seriöser. Dass deren Chef Aleksander Ceferin seine Ankündigung, konsequenter in Sachen Financial Fairplay vorzugehen, nun wahrmacht, ist ein richtiger Schritt. Er stellt die Chancengleichheit her zu Vereinen, die sich an die finanziellen Spielregeln halten. Profitieren könnten der FC Bayern München und Borussia Dortmund.
Es darf aber nicht bei diesem einen Schritt bleiben. Die Uefa muss allen Europapokal-Startern genau auf die Finger schauen. Klubs wie der FC Paris St. Germain sollten sich nicht zu sicher fühlen.