Tübingen · Aktivismus

Demo zum 8. März: Kämpfen statt feiern

Das Tübinger „Bündnis 8. März“ ruft anlässlich des feministischen Kampftags auf zu einer Demo am Holzmarkt.

07.03.2024

Von Simon Dubischar

So sah es am 8. März 2022 in Tübingen aus, auf der Demo zum feministischen Kampftag. Archivbild: Wolfgang Albers

So sah es am 8. März 2022 in Tübingen aus, auf der Demo zum feministischen Kampftag. Archivbild: Wolfgang Albers

Der internationale Frauentag – ausschließlich Grund zu feiern? Das Tübinger „Bündnis 8. März“ sieht das nicht so. Es besteht aus Gruppen und Einzelpersonen, die sich für die Rechte von Frauen und insbesondere auch von queeren Personen einsetzen. Mit ihrer Demonstration am Freitag wollen sie darauf aufmerksam machen, dass viele Rechte erst erkämpft werden mussten, auch wenn sie heutzutage normal sind. Und dazu aufrufen, sich auch weiter für mehr Geschlechter-Gerechtigkeit einzusetzen.

„Unsere Rechte sind nicht einfach vom Himmel gefallen“, erklärt Linu, die anonym bleiben will und die Plakate für die Demo entworfen hat. „Unsere Rechte wurden erkämpft, durch Protest und zivilen Ungehorsam.“ Neben der Bündnisarbeit engagiert sie sich bei Walkie-Talkie Tübingen: Einer feministischen Gruppe, die einen Dienst organisiert, bei dem man nachts auf dem Nachhauseweg anrufen kann – um sich sicherer zu fühlen.

Explizite Forderungen hat das Bündnis nicht. Es sieht seine Aufgabe eher darin, mit der Demo verschiedenen „intersektionalen“ feministischen Gruppen Raum zu geben. Intersektionalität beschreibt das Zusammenwirken verschiedener Diskriminierungsformen. Das Bündnis versteht Sexismus also nicht als eigene Problematik: Stattdessen erkennt es an, dass beispielsweise rassistisch oder queerfeindlich diskriminierte Menschen besonders darunter leiden können.

Die Unterdrückung queerer Menschen wird oft an deren Sexualität und Geschlechtsverständnis festgemacht. Deshalb begreift das Bündnis den Kampf gegen die Unterdrückung queerer Menschen als Teil von Feminismus und nennt sich „queerfeministisch“.

Oft liege der Fokus beim Feminismus auf den unterschiedlichen Positionen verschiedener Gruppen, so Linu. Das findet sie falsch: „Jeder Aktivismus, der in diese Richtung gemacht wird, ist guter und wichtiger Aktivismus.“

Sie hofft, dass die Demo viele Menschen dazu motiviert, sich mit dem Thema zu beschäftigen – und sich anschließend selbst mehr einzusetzen für Gleichberechtigung. Ihr Appell, den sie mit der Demo transportieren will, ist: „Wartet nicht auf eine Veränderung, sondern seid Teil davon.“

Die Demo startet am Freitag um 17:30 Uhr am Holzmarkt, angemeldet sind 600 Personen.

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Erstellt:
07.03.2024, 17:42 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 59sec
zuletzt aktualisiert: 07.03.2024, 17:42 Uhr

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