Reutlingen
Das Weindorf eröffnet mit einem Gedicht und einem Versprechen
Lange sah es nicht danach aus, als ob das von den Weindorfwirten bestellte gute Wetter rechtzeitig zur Eröffnung des 33. Reutlinger Herbstes eintreffen würde.
Stattdessen zogen dunkle Wolken über die Reutlinger Marienkirche, um die herum sich die Stände gruppieren. In der Ferne grummelte es bedrohlich. Doch als der Reutlinger Liederkranz schließlich die Bühne betrat, um den alkoholischen Traubennektar zu lobpreisen, durchbrachen Sonnenstrahlen die Wolkendecke.
„Vorher ein kleiner Regenschauer drüber, damit es nicht so heiß ist, und dann wieder Sonne – wie machen Sie das?“, fragte Reutlingens Oberbürgermeisterin Barbara Bosch (links im Bild) die Weindorf-Organisatorin Regine Vohrer (rechts) verwundert. Zuvor hatte Vohrer Bosch zu ihrer „letzten Weindorf-Eröffnung“ auf die Bühne gebeten. Die scheidende OB Bosch versprach jedoch postwendend: „Das ist ganz gewiss nicht die letzte. Nur die letzte, bei der ich hier oben stehe!“
Anschließend trug Bosch ein selbstgeschriebenes Gedicht vor, das den thematischen Rundumschlag vom Wein zu aktuellen politischen Themen, wie dem Scheibengipfeltunnel und der Digitalisierung, wagte. Über letztere reimte die OB: „Das frohe Beisammensein bei einem guten Schluck, das ersetzt kein Twitter und kein Facebook.“ Mit den letzten Versen des Gedichts erklärte sie den Reutlinger Herbst für eröffnet.
Das Dorf im Herzen der Stadt steht noch bis Samstag, 1. September, und ist von Montag bis Samstag von 11 bis 23 Uhr bewirtschaftet, sonntags von 11.30 bis 23 Uhr.