365-Euro-Ticket
OB Barbara Bosch bringt Förderzusage für das Bus-Projekt mit
Auch wenn der dritte Dieselgipfel in Berlin keinen Durchbruch zur Hardware-Nachrüstung von Fahrzeugen gebracht hat – für Reutlingen hat sich das Treffen von Vertretern betroffener Städte mit Bundeskanzlerin Angela Merkel und Verkehrsminister Andreas Scheuer am Montag dennoch gelohnt.
OB Barbara Bosch hat vom Verkehrsminister die mündliche Förderzusage für ein verbilligtes Jahresticket in der Reutlinger Naldo-Wabe erhalten. Damit kann die Stadt in den nächsten beiden Jahren ein Jahresabo für 365 Euro anbieten.
Von Januar 2019 an können Kundinnen und Kunden für einen Euro pro Tag die Busse der Reutlinger Stadtverkehrsgesellschaft (RSV) sowie die Bahnen in der Reutlinger Naldo-Wabe nutzen (Stadt Reutlingen inklusive Gewerbegebiet Mark-West, Eningen, Pfullingen, Wannweil, Pliezhausen und Walddorfhäslach). Dafür veranschlagt die Stadt 3,8 Millionen Euro an Kosten. Bis zu 95 Prozent dieser Gelder sollen vom Bund per Fördermittel erstattet werden.
Zudem bietet die RSV eine Schülermonatskarte an, die nur noch 30 statt bisher 44,10 Euro kostet. Diese Ermäßigung um 30 Prozent lässt sich die Stadt 1,8 Millionen Euro kosten, die an die RSV gehen. „Wir nehmen da richtig Geld in die Hand“, sagt Bosch.
Vor der Förderzusage, die am morgigen Donnerstag schriftlich bei der Stadt eingehen sollte, musste die OB dem Minister klar machen, welcher Kraftakt nötig ist, die bewilligten Gelder auch abzurufen. Die Überzeugungsarbeit fruchtete, Scheuer gab die Gelder frei. Nun steht die RSV vor einem verwaltungstechnischen Kunststück: Bestehende Abos müssen auf den billigeren Tarif umgeschrieben und zusätzliche Abos ausgegeben werden. Die RSV geht von 20 Prozent Nachfragesteigerung aus und hat 10 weitere Fahrer eingestellt. Ausführlicher Bericht folgt.