Nationalmannschaft

DFB-Team geht mit breiter Brust ins Spiel gegen Rumänien

Vor der Partie in der WM-Qualifikation wird immer deutlicher, auf wen Bundestrainer Hansi Flick baut. Zwei Spieler sind gesetzt.

08.10.2021

Von Carsten Muth

Ist bereit für das WM-Quali-Spiel gegen Rumänien: Niklas Süle. Foto: Marcus Brandt/dpa

Ist bereit für das WM-Quali-Spiel gegen Rumänien: Niklas Süle. Foto: Marcus Brandt/dpa

Ulm/Hamburg. Die Bilanz ist makellos. Drei Spiele hat Hansi Flick als Bundestrainer mit der deutschen Fußball-Nationalmannschaft bestritten – und dabei drei Mal klar gewonnen. Am Freitag im WM-Qualifikationsspiel gegen Rumänien (20.45 Uhr/RTL) soll der vierte Sieg her. Dieser würde die DFB-Elf, derzeit auf Platz eins in der Gruppe J, der Weltmeisterschaft in Katar im kommenden Jahr einen großen Schritt näherbringen. Nur der Gruppenerste qualifiziert sich direkt für die Endrunde in dem Wüstenstaat. Sollte das Flick-Team auch am kommenden Montag in Skopje gegen Nordmazedonien gewinnen, könnte das Ticket bereits gesichert sein.

Soweit will der Bundestrainer aber noch nicht denken. Die volle Konzentration gilt, na klar, erstmal den Rumänen, wie Flick am Donnerstag in einer Presserunde am Spielort in Hamburg sagte. Der 56-Jährige erwartet anders als zuletzt gegen Liechtenstein (2:0), Armenien (6:0) und Island (4:0) einen Gegner, der die Initiative ergreift, nicht nur überwiegend verteidigt, sondern gerne die Offensive sucht. „Diese Mannschaft weiß, wie man die Bälle nach vorne trägt“, findet Flick. Aber auch die rumänische Defensive sei stark und eingespielt. „Daher benötigen wir eine hohe Intensität, um sie unter Druck zu setzen.“

Auch wenn der Bundestrainer versuchte, in Sachen Aufstellung nicht zu viel zu verraten, so wurde doch deutlich, dass er seiner Linie treu bleibt. Schon als Coach von Bayern München setzte Flick auf einen festen Spielerstamm. Mit bekanntermaßen großem Erfolg. Die Bayern holten unter Flick binnen eines Jahres alles, was es auf Vereinsebene zu gewinnen gab, inklusive des Titels in der Champions League. Als Nationalcoach baut er ebenfalls auf einen bestimmten Mannschaftskern – und da vor allem auf Profis seines ehemaligen Teams.

Die Qual der Wahl

Flick setzt auf einen Bayern-Block. Und so werden am Freitag gegen Rumänien voraussichtlich sieben Spieler des deutschen Rekordmeisters im Volksparkstadion in der Startelf stehen. Darunter Innenverteidiger Niklas Süle, der sich seit Wochen in starker Form präsentiert, nach einem längeren Durchhänger im Klub und der Nationalelf wieder selbstbewusst und absolut fit wirkt. Der Bundestrainer gab Süle für das Rumänien-Spiel ebenso eine Einsatzgarantie wie seinem Innenverteidiger-Pendant Antonio Rüdiger vom FC Chelsea. „Sie sind einfach eingespielt“, sagte Flick.

Ex-VfBler Antonio Rüdiger, dessen Vertrag bei Chelsea im kommenden Jahr ausläuft und der bereits auf der Einkaufsliste des FC Bayern stehen soll, machte keinen Hehl daraus, mit wem er am liebsten die Defensive organisiert: „Mit Nikki Süle.“ Auf den Außenverteidigerpositionen dürften Jonas Hofmann (Borussia Mönchengladbach) und Thilo Kehrer (Paris St. Germain) von Anfang an spielen. Kehrer überzeugte in den drei Spielen im vergangenen Monat in der DFB-Elf. „Was mir an Thilo gefallen hat, war seine sehr gute körperliche Verfassung, sein sehr selbstbewusstes Spiel“, sagte der Bundestrainer über den gebürtigen Tübinger.

Im Tor ist Kapitän Manuel Neuer (Bayern München) gesetzt. Vor der Abwehr-Viererkette wird das Münchner Duo Leon Goretzka und Joshua Kimmich im Mittelfeld agieren, in der Offensive Serge Gnabry, Thomas Müller, Leroy Sané (ebenfalls alle Bayern München) sowie Timo Werner vom FC Chelsea.

Der Konkurrenzkampf im DFB-Team ist nach der verkorksten EM neu entfacht. So müssen der Dortmunder Kapitän Marco Reus und Werners Londoner Teamkollege Kai Havertz gegen Rumänien wohl ebenso zunächst mit einem Platz auf der Bank vorliebnehmen wie die Toptalente Jamal Musiala (Bayern), Florian Wirtz (Bayer Leverkusen, beide 18) und Karim Adeyemi (19, RB Salzburg), denen einen große Zukunft vorausgesagt wird und die jeden Lehrgang mit der Nationalmannschaft genießen, wie Flick sagt. Er stellt fest: „Wir haben die Qual der Wahl, aber so ist es besser als andersherum.“

Seit Montag weilt der DFB-Tross in der Hansestadt. Der Bundestrainer zeigte sich mit den Trainingseinheiten zufrieden. Am Donnerstag brach er sogar eine Einheit vorsichtshalber kurz vor dem geplanten Ende ab. „Weil die Intensität schon zu hoch war“, wie Flick lächelnd berichtete. „Es macht sehr viel Spaß mit dieser Mannschaft.“

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Erstellt:
08.10.2021, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 3min 00sec
zuletzt aktualisiert: 08.10.2021, 06:00 Uhr

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