ÖPNV

Bundesweite Bahnstreiks von Donnerstagabend bis Freitagabend

Ab Donnerstagabend fallen bundesweit fast alle Züge in Deutschland aus. Der Grund ist ein Streik der Lokführergewerkschaft GDL.

06.12.2023

Von dpa/toh

Symbolbild: lagom - Fotolia.com

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Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hat ihre Mitglieder zu einem erneuten Warnstreik bei der Deutschen Bahn aufgerufen. Von Donnerstagabend, 22 Uhr, bis Freitagabend, 22 Uhr, müssen sich Fahrgäste wieder auf Tausende Zugausfälle im bundesweiten Bahnverkehr einstellen. Zum Streik aufgerufen sind sämtliche Arbeitnehmer unter anderem in den Bereichen Fernverkehr und Regionalverkehr, wie die GDL am Mittwochabend mitteilte. Im Güterverkehr soll der Streik laut Mitteilung bereits um 18 Uhr am Donnerstagabend beginnen.

Die Deutsche Bahn reagierte mit scharfer Kritik. „Die Lokführergewerkschaft (GDL) vermiest Millionen unbeteiligten Menschen das zweite Adventswochenende. Ein Streik so kurz nach dem Wintereinbruch und so kurz vor dem Fahrplanwechsel ist verantwortungslos und egoistisch“, sagte Bahn-Personalvorstand Martin Seiler am Abend. „Anstatt zu verhandeln und sich der Wirklichkeit zu stellen, streikt die Lokführergewerkschaft für unerfüllbare Forderungen. Das ist absolut unnötig.“ Zuletzt streikte die GDL bei der Bahn am 15. und 16. November. Bei dieser 20-stündigen Arbeitsniederlegung fielen gut 80 Prozent der eigentlich vorgesehenen Fernverkehrsfahrten aus. Im Regionalverkehr waren die Auswirkungen in manchen Bundesländern noch deutlicher, in einigen Regionen fuhren kaum Züge und S-Bahnen.

Die Gewerkschaft will so unter anderem der Forderung nach einer Arbeitszeitsenkung für Schichtarbeiter Nachdruck verleihen. GDL-Chef Claus Weselsky hatte die Tarifverhandlungen am 24. November für gescheitert erklärt, weil die Bahn unter anderem bei diesem Punkt bislang keinen Verhandlungsspielraum signalisierte.

Mit dem erneuten Warnstreik-Aufruf ignoriert die GDL den Aufruf des Beamtenbundes (dbb), sich hinsichtlich der Verhandlungen für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst der Länder abzustimmen. Dort sind die Verhandlungen für Donnerstag und Freitag in Potsdam angesetzt. Die GDL ist Mitglied des dbb.

Sie fordert unter anderem 555 Euro mehr pro Monat und eine Inflationsausgleichsprämie. Außerdem sollen Schichtarbeiter 35 Stunden statt wie bisher 38 Stunden arbeiten und das bei vollem Lohnausgleich.

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Erstellt:
06.12.2023, 18:12 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 55sec
zuletzt aktualisiert: 06.12.2023, 18:12 Uhr

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