Heiße Asche entsorgt: Feuerwehr löscht Brand in Schonung
Nehren
Heiße Asche entsorgt: Feuerwehr löscht Brand in Schonung
Die Nehrener Feuerwehr musste gestern zu einem Waldbrand im Gewann Lindach ausrücken: Ein Unbekannter hatte heiße Asche entsorgt.
28.02.2019
Von Gabi Schweizer
War es doch nur ein Fehlalarm? Kaum war die Nehrener Feuerwehr zum Waldbrand ausgerückt, fuhr sie schon wieder dorfeinwärts. Aber nicht, um Feierabend zu machen, sondern um am Hydranten in der Daimlerstraße neues Wasser zu holen.
Abwechselnd rumpelten zwei große Löschwagen auf dem kaum sichtbaren Feldweg hin und her. Eine Schonung beim Spundgraben mit zahlreichen jungen Bäumen, in der Nähe des Nabu-Hauses, war in Brand geraten. Der Jagdpächter hatte das Feuer gegen Mittag gemeldet.
Als die Feuerwehrleute eintrafen, loderten an vier Stellen offene Flammen. Und selbst als die gelöscht waren, stapften Feuerwehrleute durchs Gestrüpp, hielten den Wasserstrahl auf mögliche Glutnester, zerrten Holzstücke und Äste auseinander. Ein sich schnell drehender Wind und Trockenheit – das machte einen Waldbrand selbst im Februar möglich. Die 16 Feuerwehrleute hatten den Brand zwar schnell unter Kontrolle, aber zwei Männer blieben vorsichtshalber bis 15 Uhr vor Ort – für den Fall, dass doch noch irgendwo ein Fünkchen glühte.
War es Brandstiftung? Eine achtlos weggeworfene Zigarette? Eine unglücklich positionierte Glasscherbe, die in der strahlenden Februarsonne wie ein Brennglas wirkte? Das konnte Kommandant Rüdiger Nädele um die Mittagszeit noch nicht beantworten – aber etwas komisch kam es ihm schon vor, dass eine viereckige Fläche abgekokelt war. „Es war sicherlich kein Blitzeinschlag“, meinte galgenhumorig Revierförster Reinhold Gerster. Inzwischen hat sich herausgestellt, dass ein Unbekannter am Waldrand heiße Asche entsorgt und der Wind diese verbreitet hat. Die Polizei ermittelt wegen fahrlässiger Brandstiftung.
Betroffen waren gut 2000 Quadratmeter Fläche. Gerster lobte die Feuerwehr für ihren raschen Einsatz. „Bei dem Wind hätten auch zwei oder drei Hektar abbrennen können.“
Um die Jungbäumchen war das Plastik, das die zarten Triebe schützen sollte, geschmolzen. Ob sie alle kaputt sind? Geschwächt auf jeden Fall, meint Gerster. Aber möglicherweise haben manche Pflanzen überlebt, wenn um sie herum nur kurz das Gras abflammte, sie der Hitze also nur kurzzeitig ausgesetzt waren. „Das sieht man, wenn sie austreiben“ – oder eben nicht. Eine Schadensprognose ist deswegen noch schwierig, die Polizei geht von rund 2000 Euro aus.
„Schade, hier haben wir gerade Elsbeeren reingetan und lauter so teures Zeug“, bedauert der Förster. Ein bunter Mischwald sollte an der Stelle wachsen – unter anderem auch mit Eichen und Kirschen. Manche Pflanzen waren erst zwei, andere fünf Jahre alt. 250 bis 300 Bäumchen seien es bestimmt, schätzt Gerster. Und doch sieht er das Positive: „Zumindest sind keine Menschen zu Schaden gekommen.“
Egon Betz, fasnetsbedingt entmachteter Bürgermeister, hatte sein Kostüm gegen Alltagskleidung getauscht und war mit dem E-Bike zum Waldrand geradelt. „Wir hätten noch einen Leberkäs im Rathaus“, lud er die Feuerwehrleute ein, die kurz vor der Mittagessenszeit mit vier Fahrzeugen zum Einsatz geeilt waren.
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