Boris Palmer setzt sich für Kinder ein

Es war nur eine vage Andeutung, doch sie sorgte für große Aufregung bei Eltern, Kindern und Jugendlichen: Pläne der Landesregierung, ab Februar keine Ausnahmen von der 2G-Regel für 12- bis 17-jährige Schüler mehr zu machen, würden einen großen Teil der Kinder und Jugendlichen vom Vereinssport ausschließen. In einem Offenen Brief an Sozialminister Uwe Lahl bittet der Tübinger OB Boris Palmer darum, den Sportbereich anders zu behandeln als etwa Restaurant- oder Kneipenbesuche. „Ein tagesaktueller Test, also 3G, ist für den Jugend- und Vereinssport ausreichend“, schreibt Palmer. Da im Training überwiegend Gleichaltrige zusammenkommen, bestehe ein direktes Ansteckungsrisiko für besonders gefährdete ältere Menschen so gut wie nicht. Zudem sei „der Schaden eines Ausschlusses der ungeimpften Jugendlichen von sportlichen Aktivitäten weitaus größer einzuschätzen als der Vorteil in der Pandemiebekämpfung“, sagt der OB. Zahlreiche Vereinsvertreter, Eltern sowie Schülerinnen und Schüler hätten sich in den letzten Tagen an ihn gewandt, so Palmer.

Er teile das Ziel der Landesregierung, die Impfquote zu erhöhen, betont Palmer. Die Bemühungen sollten sich aber auf Erwachsene und besonders auf Über-60-Jährige konzentrieren – hier befürworte er eine Impfpflicht. Palmer: „Restriktionen für den Jugendsport sind hingegen kein geeignetes Mittel zur Erhöhung der Impfquote.“

Wie berichtet hatten sich kurz vor Weihnachten 88 Sportvereine aus der Region, darunter der TV Rottenburg als größter Verein aus dem Kreis Tübingen, ebenfalls in einem Offenen Brief an Ministerpräsident Kretschmann gewandt. In der aktuell gültigen Corona-Verordnung findet sich kein Hinweis darauf, dass die Ausnahmen von der 2G-Regel für Jugendliche im Sport beendet werden. Laut Landessportverband sei die Änderung „bis auf Weiteres“ verschoben.