Pandemie
Biontech kündigt Impfstoff für Kinder ab fünf Jahren an
Vakzin könnte im Oktober für kleinere Kinder zugelassen werden. Die Stiko empfiehlt die Immunisierung nun auch für Schwangere.
Berlin. Bereits im Oktober könnten auch Fünf- bis Elfjährige mit dem Biontech-Vakzin gegen Corona geimpft werden. Das erwartet Biontech-Chefmedizinerin Özlem Türeci. Man werde in den kommenden Wochen weltweit den Behörden die Ergebnisse der Studie zu dieser Altersgruppe vorlegen und eine Zulassung beantragen. Die Produktion werde bereits vorbereitet. „Der Impfstoff ist derselbe, aber weniger hoch dosiert“, sagte sie dem „Spiegel“. Bis Ende des Jahres würden auch die Studiendaten zu noch jüngeren Kindern ab sechs Monaten erwartet. Das Biontech-Vakzin ist, ebenso wie Moderna, bisher für Kinder ab zwölf zugelassen.
Auch vom US-Hersteller Moderna wird erwartet, dass er im Herbst seine Studienergebnisse für Kinder von fünf bis zwölf Jahren den Behörden vorlegt. Die zuständigen Institutionen wie die Europäische Arzneimittelagentur EMA haben zugesagt, schnell auf solche Zulassungserweiterungen zu reagieren. Biontech und Moderna hatten jeweils im März mit Studien zum Einsatz ihrer Vakzine bei unter Zwölfjährigen begonnen. Die Dosierung der Impfstoffe wird dabei an das geringere Gewicht, die geringere Körpergröße und das Immunsystem jüngerer Kinder angepasst. Moderna gab auch bekannt, an einer Impfstoffvariante zu arbeiten, die gleichzeitig gegen Corona, Grippe und Erkältungen wirken soll.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) begrüßte die Biontech-Pläne. Das sei „eine gute Nachricht“, sagte er dem RND. „Die Zulassung würde es ermöglichen, auch jüngere Kinder besser zu schützen.“ Am Freitag entschied die Ständige Impfkommission zudem nach Bewertung neuer Studien, die Corona-Impfung auch für Schwangere und Stillende zu empfehlen.
Unterdessen erhöhen einige Bundesländer den Druck auf Ungeimpfte: Nach Rheinland-Pfalz hat auch Nordrhein-Westfalen entschieden, Ungeimpften im Fall einer Quarantäne keine Entschädigungen für Verdienstausfälle mehr zu bezahlen. Auch Bayern und Baden-Württemberg haben entsprechende Schritte angekündigt.