Wintersport

Biathleten auf Formsuche

Die deutschen Skijäger haben in der ersten Weltcup-Woche keinen Podestplatz erreicht. Besonders beim Schießen hapert es noch.

07.12.2019

Von SID

Hinter den Erwartungen zurückgeblieben: Der Schwarzwälder Benedikt Doll war am vergangenen Mittwoch im Einzelrennen als 16. noch der beste Deutsche. Foto: Johan Axelsson/Bildbyran via ZUMA Press/dpa

Hinter den Erwartungen zurückgeblieben: Der Schwarzwälder Benedikt Doll war am vergangenen Mittwoch im Einzelrennen als 16. noch der beste Deutsche. Foto: Johan Axelsson/Bildbyran via ZUMA Press/dpa

Denise Herrmann haderte eigentlich nur mit dem kniffligen Wind, doch ihre Worte hatten Symbolcharakter für den wenig berauschenden Saisonstart der deutschen Biathleten. „Östersund ist immer eine Wundertüte“, sagte die Verfolgungs-Weltmeisterin, die wie ihre Teamkollegen beim Weltcup-Auftakt in Schweden noch ordentlich Anlaufschwierigkeiten offenbarte. Zu oft hatte die Wundertüte negative Überraschungen bereitgehalten.

Nur drei Top-Ten-Platzierungen und noch kein Podest stehen nach den ersten vier Einzelwettbewerben der Frauen und Männer zu Buche. Beunruhigen lassen wollen sich die Biathleten des Deutschen Skiverbandes (DSV) aber vom holprigen Start nicht. „Letztes Jahr sind wir ja auch nicht optimal reingestartet, da war natürlich die Kritik auch schon groß“, sagte Frauen-Disziplintrainer Kristian Mehringer und beschwichtigte: „Wir bleiben da ruhig.“

Natürlich schwebt der Rücktritt von Aushängeschild Laura Dahlmeier nach so einem Start wieder über dem Team – auch wenn die Verantwortlichen dies tunlichst vermeiden wollten. Bereits im vergangenen Jahr hatten die Biathletinnen ohne die zweimalige Olympiasiegerin einen schwachen Start in den Winter erwischt, den ersten Podestplatz gab es erst beim dritten Weltcup – durch Dahlmeier in ihrem ersten Rennen nach vielen Verletzungs- und Krankheits-Rückschlägen.

Danach ging es bergauf, fünf Siege feierten die Skijägerinnen über den Winter, darunter Denise Herrmanns Goldmedaille bei der WM. Diese war nach dem Rücktritt der siebenmaligen Weltmeisterin zur neuen Hoffnungsträgerin aufgestiegen. Bislang konnte sie die hohen Erwartungen aber nicht erfüllen, da sie vor allem mit ihrer altbekannten Schwäche am Schießstand zu kämpfen hat.

Und auch bei den Männern hapert es gewaltig. Ein sechster Platz im Sprint von Johannes Kühn steht einsam und allein als einziges Top-Ten-Resultat. Die Routiniers Benedikt Doll (24./16.), Simon Schempp (32./53.) und Erik Lesser (33./72.) verpassten die Spitzenplätze teils deutlich, der kapitale Sturz von Olympiasieger Arnd Peiffer passte ins Bild. Schon in der Single-Mixed-Staffel hatte Lesser an der Seite der starken Preuß den Sieg am letzten Anschlag aus der Hand gegeben. Besonders am Schießstand offenbarten die Biathlon-Männer eklatante Schwächen.

Zum Saisonhöhepunkt, der WM in Antholz im Februar, ist es noch weit. Doch Kirchner hatte bereits vor Östersund betont: „Unser Ziel war es schon immer, in den Weltcupwochen auch gute Ergebnisse zu bringen und uns Stück für Stück weiterzuentwickeln.“ Die ersten Möglichkeiten dazu bieten sich in den Staffeln am Samstag und Sonntag. Luft nach oben gibt es jedenfalls noch genügend. sid

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Erstellt:
07.12.2019, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 12sec
zuletzt aktualisiert: 07.12.2019, 06:00 Uhr

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