Tennis
Bei Zverev ist der Spaß zurück
Der Hamburger zeigt in Montreal sogar Kabinettstückchen. Mit dem nächsten Gegner hat er eine Rechnung offen.
Montreal. Alexander Zverev liebt Montreal. 2017 hatte der Hamburger in der kanadischen Stadt sein zweites ATP-Masters gewonnen. „Daran habe ich großartige Erinnerungen“, sagt Deutschlands bester Tennisspieler. Und fügt an: „Hier habe ich noch nie verloren. Ich hoffe, das bleibt so.“
Am Dienstag setzte Zverev seine Siegesserie fort. Nach seinem Freilos zum Auftakt gewann er gegen den Briten Cameron Norrie 7:6 (7:4), 6:4. Und was ebenso wichtig war: Zverev hatte wieder Spaß. Dieses Gefühl kennt der 22-Jährige aus der jüngeren Vergangenheit eher selten.
Applaus von den Fans
Der seit Monaten schwelende Rechtsstreit mit seinem Ex-Manager Patricio Apey, die von viel Getöse begleitete Trennung von Trainer Ivan Lendl. Da blieb die Freude bei Zverev oft auf der Strecke. Er genoss den Auftritt auf „seinem“ Court – und hatte auch Zeit für besondere Einlagen. Wie beim Stand von 3:2 im zweiten Satz, als er den Ball rückwärts durch die Beine spielte und nach diesem Kunstschlag auch den Punkt holte. Zverev wollte seinen Lohn: Mit dem Finger am Ohr forderte er den Applaus des Publikums – und er bekam ihn.
Im Hinterkopf hat Zverev schon die US Open, die am 20. August beginnen. „Ich habe immer gesagt, dass die US Open in diesem Jahr das Turnier sind, bei dem ich meinen Durchbruch schaffen will“, hatte er in Wimbledon angekündigt. Auf den Hartplätzen in Flushing Meadows fühlt er sich wohl. Doch vorerst gilt seine Konzentration Montreal. Zverev geht seine kommende Aufgabe sicher mit besonderer Motivation an. Er trifft auf Nikolos Basilaschwili. Gegen den Georgier hatte Zverev in der Vorwoche im Hamburger Halbfinale auf Sand verloren. Es gilt, eine offene Rechnung zu begleichen. sid