DFB-Pokal

BVB kennt keine Gnade

Borussia Dortmund bezwingt Großkreutz-Klub Uerdingen nach Steigerung in der zweiten Hälfte mit 2:0. Nürnberg hadert in Ingolstadt mit dem Schiedsrichter.

10.08.2019

Von DPA

Akrobatische Sprungeinlage: Marco Reus präsentierte sich in Dortmunds Pokalspiel gegen Uerdingen um Ex-Teamkollege Kevin Großkreutz (hinten) in starker Verfassung. Foto: Ina Fassbender/afp

Akrobatische Sprungeinlage: Marco Reus präsentierte sich in Dortmunds Pokalspiel gegen Uerdingen um Ex-Teamkollege Kevin Großkreutz (hinten) in starker Verfassung. Foto: Ina Fassbender/afp

Beim emotionalen Wiedersehen mit Kevin Großkreutz verteilte Borussia Dortmund keine Geschenke. Die Mannschaft von Trainer Lucien Favre besiegte den Fußball-Drittligisten KFC Uerdingen verdient mit 2:0 (0:0) und zog zum 14. Mal in Folge in die zweite Runde des DFB-Pokals ein.

Kapitän Marco Reus (49.) sorgte gegen den Pokalsieger von 1985 für die Führung, Torjäger Paco Alcacer (70.) legte nach. „Ich bin seit meiner Kindheit Fan von Borussia Dortmund und werde es immer sein. Aber für die 90 Minuten kenne ich keine Freunde“, hatte der langjährige Borusse Großkreutz vor dem Anpfiff in Düsseldorf erklärt. Er stand vor 32?110 Zuschauern auch direkt im Mittelpunkt. Nach einem Kopfball von Lukasz Piszczek rettete der Weltmeister von 2014 ebenfalls per Kopf auf der eigenen Linie (5.).

In der Folge tat sich der BVB sechs Tage nach dem Supercupsieg gegen den deutschen Rekordmeister Bayern München (2:0) aber schwer. Gegen die beiden Viererketten der Gastgeber fand der Favorit nur selten eine Lücke. Die Uerdinger kämpften aufopferungsvoll, warfen sich in die Schüsse und hatten in Lukas Königshofer einen starken Rückhalt. Der Torhüter parierte gegen Mats Hummels (15.), Paco Alcacer (28.) und Jadon Sancho (45.) stark.

Fast wäre der viermalige Pokalsieger, der kurzfristig auf Raphael Guerreiro (Muskelverletzung) verzichten musste, sogar mit einem Rückstand in die Pause gegangen. Rückkehrer Hummels unterlief ein dicker Fehler, und Osayamen Osawe stürmte alleine auf BVB-Schlussmann Marwin Hitz zu - doch dem Angreifer versagten die Nerven. Osawe schob den Ball deutlich vorbei (38.).

Neben Hummels, dessen Schuss in der 39. Minute sein Ziel knapp verfehlte, standen auch die Neuzugänge Nico Schulz und Thorgan Hazard in der Startformation. Mario Götze saß wie im Supercup zunächst erneut nur auf der Bank.

Reus reagiert schnell

Ins Spiel des Vizemeisters, der am Freitag seinen aufgeblähten Kader durch die Abgänge von Shinji Kagawa (Real Saragossa) und Maximilian Philipp (Dynamo Moskau) verschlankt hatte, kam nach der Pause mehr Bewegung. Der Tabellenelfte der 3. Liga war zwar weiter darum bemüht, die Räume eng zu machen, aber der BVB agierte nun zielstrebiger und belohnte sich schnell: Nach einem Zuspiel von Manuel Akanji traf Reus aus kurzer Distanz, Kevin Großkreutz kam gegen seinen ehemaligen Teamkollegen zu spät. Glück für den BVB: Marco Reus hatte den Ball wohl leicht mit dem Oberarm berührt, doch im Pokal wird der Videoassistent erst ab dem Achtelfinale eingesetzt. Mit der Führung im Rücken dominierten die Gäste nach Belieben und sorgten durch einen von Paco Alcacer sehenswert verwandelten Freistoß für die Entscheidung.

Kevin Großkreutz hatte in seinen sechs Jahren beim BVB zwei Meisterschaften und einmal den Pokal gewonnen. Das Wiedersehen mit seiner großen Liebe hatte er als „emotionalstes Spiel seit langer Zeit“ bezeichnet – ohne Happy End für ihn.

Dovedan rettet den Club

Unterdessen bescherte Nicola Dovedan dem 1. FC Nürnberg einen hart erkämpften Erstrundensieg beim FC Ingolstadt. Der Angreifer spitzelte am Freitagabend beim 1:0 (0:0) des Fußball-Zweitligisten in der 87. Spielminute eine präzise Flanke von Sebastian Kerk aus kurzer Distanz ins Ingolstädter Tor. Vier Tage nach dem desaströsen 0:4 im Punktspiel gegen den Hamburger SV war der späte Auswärtssieg vor 14 348 Zuschauern der Lohn für eine dominante zweite Hälfte gegen den Tabellenführer der dritten Liga.

In einem offenen Pokalkampf stand Schiedsrichter Daniel Siebert in der ersten Hälfte gleich mehrmals im Blickpunkt. Erst erkannte er ein Kopfballtor des Ingolstädters Thomas Keller wegen Foulspiels nicht an (2.). Dann haderte der Club gleich zweimal, zunächst als Kerk im Zweikampf mit Keller am Strafraum zu Fall kam. Keine Notbremse hieß das Urteil des Schiedsrichters (6.), der auch ein Kopfballtor von Asger Sörensen nach präzisem Eckball von Sebastian Geis wegen einer aktiven Abseitsposition von Nikola Dovedan nicht anerkennen wollte (22.). sid/dpa

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Erstellt:
10.08.2019, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 57sec
zuletzt aktualisiert: 10.08.2019, 06:00 Uhr

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