Auszeichnung für den Klimaschutz

Die Gemeinde wird für ihr Engagement in Sachen Klima- und Umweltschutz gewürdigt, Wannweil bekommt im Februar von Umweltminister Franz Untersteller (Grüne) den European Energy Award (EEA) verliehen. Das erforderliche „Audit“ hat die Gemeinde im September auf Anhieb bestanden. „Ein tolles Signal für die nachhaltige Gemeindearbeit“, erklärte Abrahim Dold von der Klimaschutzagentur des Landkreises Reutlingen im Gemeinderat. Dold hat Wannweil im Zertifizierungsprozess begleitet. 120 Kommunen im Land unterziehen sich inzwischen dem Prüf-Verfahren, 84 haben den EEA bereits erhalten. In der Region sind das auch Stadt und Kreis Reutlingen, Waldenbuch und Walddorfhäslach. International sind mehr als 1200 Kommunen in neun Ländern zertifiziert.

Durch die freiwillige Selbstverpflichtung entstünden Mehrwerte für die Gemeinde, sagte Dold. Etwa bei Energieverbrauch und Mobilität. Auch der Erfahrungsaustausch intern und mit anderen Kommunen zähle dazu. Der EEA mache die Gemeinde zum Vorbild und helfe beim Standort-Marketing. Projekte zur nachhaltigen Gemeindeentwicklung trügen zur lokalen Wertschöpfung bei. Zudem gibt es eine höhere Förderquote vom Land, etwa beim Klimaschutz.

Nach vier Jahren wird die Zertifizierung wiederholt. Der Wannweiler Rat hatte im Frühjahr 16 nachhaltige Projekte beschlossen, deren Umsetzung nun fortgesetzt wird. Dold nannte Innenentwicklung und Verkehrsplanung, Bürgerbus und Park-and-Ride-Platz, die Auszeichnung als gesunde Gemeinde, den überdachten Fahrrad-Abstellplatz am Bahnhof, Projekte an Schulen und Kindergärten.

Beim ersten „Audit“ hat die Gemeinde 209 von 349 möglichen Punkten erzielt. Das entspricht 58,4 Prozent – 50 Prozent waren für die Zertifizierung erforderlich. Für den Anfang sei das ein sehr gutes Ergebnis, lobte der Berater. Künftig will die Gemeinde ihr Energie-Management optimieren. Laut Bürgermeisterin Anette Rösch sind die Sorgenkinder eine Reihe älterer Gebäude in Gemeindebesitz, in denen teils günstiger Wohnraum angeboten wird. Wannweil will die Radwege ausbauen, den Internet-Auftritt überarbeiten, den Anteil erneuerbarer Energien erhöhen. Zwei Pedelecs sollen für die Verwaltung angeschafft und am Wochenende an Bürger verliehen werden. Und 2020 steht die aufgeschobene Sanierung des Alten Schulhauses in der Schulstraße 2 an.

„Nach der Zertifizierung ist vor der Zertifizierung“, sagte Rösch. Vom Rat kam viel Lob. „Ich freue mich sehr, dass wir das im ersten Anlauf geschafft haben“, sagte Christoph Treutler (GAL). Die Auszeichnung zeige, „dass wir bisher schon viel gemacht haben“, erklärte Erich Herrmann (CDU). Der Rat beschloss einstimmig, die Teilnahme am EEA fortzusetzen.