Aufnahmeeinrichtungen sind am Limit

Stuttgart. In den vergangenen Wochen und Monaten sind wieder deutlich mehr Flüchtlinge in Baden-Württemberg angekommen. Nach Angaben des Justizministeriums kamen im September 1714 Menschen in den Südwesten, im Oktober waren es bereits rund 2900 Menschen. „Sollte sich die Entwicklung so fortsetzen, werden es bis zum Jahresende 15 000 bis 20 000 Personen sein, die in diesem Jahr als Asylsuchende nach Baden-Württemberg kommen“, sagte Migrationsstaatssekretär Siegfried Lorek (CDU).

Durch die steigenden Zugangszahlen kommen die Landeserstaufnahmeeinrichtungen (LEA) immer weiter unter Druck. Weil diese wegen der Corona-Maßnahmen nicht voll ausgelastet werden könnten, „haben wir in der Erstaufnahme die Grenze der aktuellen Kapazitäten erreicht“, so Lorek.

Das Land ist deswegen auf der Suche nach weiteren, auch kurzfristig verfügbaren, Unterkünften. „Vor diesem Hintergrund haben wir bereits mit verschiedenen Stellen, Verbänden und Einrichtungen Kontakt aufgenommen, um die Verfügbarkeit einzugsbereiter Einrichtungen zu ermitteln“, sagte Lorek. Gespräche habe es mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, dem Jugendherbergsverband und dem Hotel- und Gaststättenverband gegeben. Zudem will das Land gerne die LEA in Meßstetten reaktivieren, die 2017 geschlossen worden war. Die Stadt Meßstetten lehnt diese Pläne „entschieden ab“. dna

Südwestumschau