Olaf Scholz: Auf einmal der Getriebene

Kommentar zum Bundes-Triell

Olaf Scholz hatte in gewisser Weise am meisten zu verlieren. Es ist noch nicht so lange her, dass sein eigener Parteivorsitzender den Sinn einer SPD-Spitzenkandidatur infrage gestellt hat.

13.09.2021

Von André Bochow

Kanzlerkandidat Olaf Scholz. Foto: Michael Kappeler/afp

Kanzlerkandidat Olaf Scholz. Foto: Michael Kappeler/afp

Nun liegen Scholz und seine Partei vorn. Genau das war jetzt aber auch die Fallhöhe. Wichtig war, dass Scholz keine entscheidenden Fehler macht. Was nicht ganz leicht war, weil vor dem Triell eine Razzia bei der Zoll-Spezialeinheit FIU die Frage aufwarf, ob der Bundesfinanzminister auch untergeordnete Einrichtungen, in diesem Fall eine, die sich um Geldwäsche kümmert, im Griff hat.

Größte Schwäche: Scholz verlor seine Gelassenheit, als vor allem in der ersten Viertelstunde die Themen Linkspartei, FIU, Wirecard und Cum-Ex angesprochen wurden. In Sachen Linke wiederholte er, dass die umstrittene Partei sich an den außenpolitischen Forderungen der SPD orientieren müsse. Ob die Linken mitregieren dürfen, wenn die SPD-Forderungen erfüllt sind, sagte er nicht. Zu Cum-Ex und Wirecard kam wenig. Dafür regte sich Scholz in Sachen Razzia wegen der Geldwäschehörde für seine Verhältnisse regelrecht auf. Zur Aufklärung der Vorgänge um die FUI trug er trotzdem wenig bei.

Größte Stärke: Scholz fand später fast wieder zu alter Ruhe zurück.

Beste Bemerkung: „Es ist schon lustig, sich ehemalige Schattenkabinette anzusehen, und dann mal zu überprüfen, was aus deren Mitgliedern geworden ist.“ abo

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Erstellt:
13.09.2021, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 35sec
zuletzt aktualisiert: 13.09.2021, 06:00 Uhr

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