Justiz
Anklage wegen Drohschreiben
Zwei 39-Jährige sollen Briefe an Politiker, Behörden und Ministerien geschickt und einen Brandanschlag versucht haben.
Stuttgart. Weil sie bundesweit Drohschreiben gegen Politiker verschickt und einen Brandanschlag begangen haben sollen, hat die Staatsanwaltschaft Stuttgart Anklage gegen einen Mann und eine Frau erhoben. Die beiden 39-Jährigen würden unter anderem wegen des Verdachts der versuchten Nötigung und der versuchten Brandstiftung angeklagt, teilte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft mit. Die beiden sollen auch einen letztlich missglückten Brandanschlag auf ein Gebäude der Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg verübt haben.
Die Drohschreiben des Duos gingen demnach in fünf Wellen zwischen Dezember 2019 und Oktober 2020 an Politiker, Behörden, Ministerien und Verkehrsverbünde im ganzen Bundesgebiet. Unter Androhung von Gewalt hätten die Beschuldigten die Empfänger der Briefe aufgefordert, vorgebliche Missstände zu beseitigen.
Den Briefen sollen sie zur Untermauerung ihrer Forderungen Platzpatronen, Streichhölzer oder Messer beigelegt haben. Mindestens einen Drohbrief erhielt auch die Generalsekretärin der Südwest-FDP, Judith Skudelnyl. Die Bekennerschreiben der Beschuldigten sollen mit „MIlitantE ZellE (MIEZE) – vereint im Kollektiv der Revolutionären Aktionszellen (RAZ)“ unterzeichnet gewesen sein. dpa