Justiz
Anklage gegen Landwirte im Allgäu
Der Skandal um Verstöße gegen das Tierschutzgesetz auf Höfen in Bayern zieht immer weitere Kreise.
Bad Grönenbach. Gegen die Betreiber eines der größten Milchviehbetriebe in Bayern hat die Staatsanwaltschaft Memmingen Anklage wegen Verstößen gegen das Tierschutzgesetz erhoben. Neben den beiden Landwirten werden auch vier leitende Angestellte des Betriebs aus dem Raum Bad Grönenbach beschuldigt, zwischen März und Oktober mehrmals Rinder misshandelt und vernachlässigt zu haben.
Wie die Behörde mitteilt wird den sechs Beschuldigten unter anderem vorgeworfen, 58 Rindern nicht die nötige tierärztliche Behandlung zukommen lassen zu haben. Fünf der Beschuldigten sollen zudem mehrmals Rindern beim Transport mit einem Radlader erhebliche Schmerzen und Leiden zugefügt haben.
Videoaufnahmen, die aus dem Großbetrieb stammen sollen, hatten im Juli 2019 den sogenannten Allgäuer Tierschutz-Skandal ausgelöst. Zu sehen war dort unter anderem, wie Kühe getreten und geschlagen oder mit einem Traktor durch einen Stall geschleift werden. Ob sich die Beschuldigten bei einem öffentlichen Prozess verantworten müssen, entscheidet nun das Landgericht Memmingen. Bei einer Verurteilung drohen ihnen Geldstrafen oder bis zu drei Jahre Haft. dpa