Am Neckartor

Hätte die Künstlerin Karin Sander ihr in der Tübinger Kunsthalle ausgestelltes Kunst-Leintuch stattdessen am Neckartor in Stuttgart zu Zeiten des Stoßverkehrs aufgespannt, könnte sie den dadurch gewonnenen Feinstaubplot als noch spektakuläreres Kunstwerk präsentieren. Ihr gelänge auch damit, um mit den Worten von Dr. Nicole Fritz zu sprechen, „unsere Wahrnehmung noch wirkungsvoller zu objektivieren und in eine schematische Klarheit und Logik zu bringen“ – wenigstens was unser aller Umweltbewusstsein betrifft. Mit besagter Leintuchvariante könnte sie auch viel eindrucksvoller „die Konzeptkunst um einen sensuell prozesshaft-partizipatorischen Ansatz erweitern“. Auf jeden Fall stünden ihr aber damit Tür und Tor der Stuttgarter Staatsgalerie weit offen.