Tübingen · Kunst
Alte Ansichten von Andreas Kieser als Postkarte
Der Militär und Kartograph Andreas Kieser hat Ansichten von Tübingen und Umgebung auf Papier gebracht.
Es war im Jahr 1679, als der Herzoglich Württembergische Oberstleutnant Andreas Kieser (1618 bis 1688) von Herzog Friedrich Karl von Württemberg einen Auftrag erhielt: Er sollte die Forste des Landes nach dem Ende des Dreißigjährigen Kriegs kartieren. Kieser erstellte dafür so genannte „Forstlagerbücher“, in denen die württembergischen Wälder neu vermessen wurden.
Jedem dieser Bücher fügte er Abbildungen hinzu: von den Gemeinden, Schlössern und Klöstern, die im jeweiligen Buch vorkamen. Und zwar, wie er selbst schrieb „Nicht alß ein nothwendige Sach, sondern nur zur Zierde“.
687 alt-württembergische Ortsansichten entstanden auf diese Weise von 1681 bis 1686. Oft sind sie die ersten Abbildungen dieser Gemeinden. Vorlage für die Ansichten waren Skizzen, die von den Feldmessern im Gelände aufgenommen worden waren. In den jeweiligen Büchern wurden die wenige Zentimeter großen Bilder mit Bleistift vorgezeichnet, dann mit Feder und Aquarellfarben ausgeführt. Andreas Kieser selbst wird als Zeichner der meisten Miniaturen angenommen.
Der ehemalige TAGBLATT-Fotograf und Verleger Gerhard Groebe hat die Ansichten nun auf Postkarten und Wandbildern zugänglich gemacht. Er hat sie „Kieser-Edition“ genannt und gibt sie in seinem Grußkarten-Projekt „Ars aeterna“ heraus. Abgebildet werden Ansichten von Tübingen und seinen Stadtteilen, etwa mit den Motiven „Tübingen gegen Mittag ligent“, „Tübingen gegen Mitternacht ligent“, Bebenhausen, Hagelloch, Hirschau, Lustnau, Pfrondorf und Unterjesingen. Die Tübinger Doppelkarten mit Kieser-Motiven gibt es im Shop beim SCHWÄBISCHEN TAGBLATT in der Uhlandstraße und bei Schreibwaren Schimpf am Lustnauer Tor. Online-Infos auf www.ars-aeterna.de.