Bausparen

3500 Kunden wollen Zahlungspause

LBS Südwest gewährt Stundungen und profitiert vom Immobilienboom.

25.02.2021

Von ALEXANDER BÖGELEIN

Stefan Siebert, Vorstandschef der LBS Südwest. Foto: © Radovan1/Shutterstock.com

Stefan Siebert, Vorstandschef der LBS Südwest. Foto: © Radovan1/Shutterstock.com

Stuttgart. Die Kunden der Landesbausparkasse (LBS) Südwest sind vergleichsweise gut durch die Corona-Krise gekommen. 3500 Kunden (bei 2,1 Millionen Verträgen) machten von der vorübergehenden Zahlungspause Gebrauch. „Momentan laufen noch 200 Stundungen“, sagte LBS-Südwest-Vorstandschef Stefan Siebert am Mittwoch bei einer Online-PK. Das habe aber nicht unbedingt mit Corona zu tun.

Trotz weiter steigender Preise bleibt die Nachfrage nach Wohnimmobilien im Südwesten hoch. Das spürte auch das Institut, das mit einem Marktanteil von 43?Prozent in Baden-Württemberg Marktführer und zugleich die größte der acht deutschen Landesbausparkassen ist. Zum einen vermittelte die LBS Südwest im Jahr 2020 rund 4000 Immobilien im Wert von mehr als 1 Milliarde Euro. Das sind 7 Prozent mehr als 2019. Zum anderen kletterte das Finanzierungsgeschäft um 13,2 Prozent. Das Institut gab 1,77 Milliarden Euro an Krediten aus.

16?000 Altverträge gekündigt

Beim Kauf von Neubauten lag der Betrag im Schnitt bei 224?000 Euro, bei Bestandsimmobilien waren es 205?000 Euro. Die vergleichsweise niedrigen Beträge haben damit zu tun, dass die LBS als Co-Finanzierer auftritt. Der Erstkredit komme von den Sparkassen, das Nachrang-Darlehen von der LBS, sagte der stellvertretende Vorstandschef Uwe Wöhlert. Inklusive der Sparguthaben überwies die LBS ihren Kunden 2020 rund 4,1 Milliarden Euro für Investitionen in den Wohnungsbau.

Einbußen gab es im Bauspargeschäft. Das Brutto-Neugeschäft sank um 13,7 Prozent auf 9 Milliarden Euro, die Zahl der Neuverträge um 10,9 Prozent auf 140?500. Hintergrund ist die Nullzinspollitik der Europäischen Zentralbank, die der gesamten Branche schwer zu schaffen macht. Denn Bausparkassen leben vom Versprechen auf niedrige Zinsen.

Die Niedrigzinsen spielen auch bei älteren und noch höher verzinsten Verträgen eine Rolle. Nach Auffassung des Bundesgerichtshofs sind Bausparverträge zehn Jahre nach Erreichen der Zuteilungsreife kündbar. Das betraf 2020 rund 16?000 Kunden, in diesem Jahr werden es in etwa gleich viele sein, sagte Vorstandsmitglied Norbert Lohöfer, der nach fast 40 Jahren bei der LBS Ende März in Ruhestand geht. Die LBS habe ihre Tarife auf besonders niedrige Darlehenszinsen ab 1?Prozent umgestellt. Angesichts der schwierigen Umstände zeigte sich Siebert mit dem Betriebsergebnis von 23 Millionen Euro zufrieden. Das sei eine Stabilisierung – wenn auch auf niedrigem Niveau. Alexander Bögelein

Zum Artikel

Erstellt:
25.02.2021, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 08sec
zuletzt aktualisiert: 25.02.2021, 06:00 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen

Sie möchten diesen Inhalt nutzen? Bitte beachten Sie unsere Hinweise zur Lizenzierung.

Push aufs Handy

Die wichtigsten Nachrichten direkt aufs Smartphone: Installieren Sie die Tagblatt-App für iOS oder für Android und erhalten Sie Push-Meldungen über die wichtigsten Ereignisse und interessantesten Themen aus der Region Tübingen.

Newsletter


In Ihrem Benutzerprofil können Sie Ihre abonnierten Newsletter verwalten. Dazu müssen Sie jedoch registriert und angemeldet sein. Für alle Tagblatt-Newsletter können Sie sich aber bei tagblatt.de/newsletter auch ohne Registrierung anmelden.
Das Tagblatt in den Sozialen Netzen
    
Faceboook      Instagram      Twitter      Facebook Sport
Newsletter Recht und Unrecht
Sie interessieren sich für Berichte aus den Gerichten, für die Arbeit der Ermittler und dafür, was erlaubt und was verboten ist? Dann abonnieren Sie gratis unseren Newsletter Recht und Unrecht!