Reutlingen · Forschung
3,2 Millionen Euro für Forschungsprojekt „Biologicals Development Center“
Das Reutlinger und Tübinger Biologicals Development Center soll die Baden-Württembergs Gesundheitswirtschaft nachhaltig stärken.
![3,2 Millionen Euro für Forschungsprojekt „Biologicals Development Center“ Nicole Hoffmeister-Kraut](/Bilder/Nicole-Hoffmeister-Kraut-857514.jpg)
Nicole Hoffmeister-Kraut
Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut hat am Montag den Startschuss für das Leuchtturmprojekt „Biologicals Development Center – Reutlingen/Tübingen Research Campus (Bio-Dev-Center)“ gegeben. Sie überreichte am Naturwissenschaftlichen und Medizinischen Institut (NMI) im Gewerbegebiet Mark West einen Förderschecks von rund 3,2 Millionen Euro.
„Ich bin überzeugt, dass der Aufbau und der Betrieb des Biologicals Development Center in Reutlingen und Tübingen die baden-württembergische Gesundheitswirtschaft nachhaltig stärken wird“, sagt Hoffmeister-Kraut. Das Projekt ziele insbesondere darauf ab, Forschungsergebnisse aus der Wissenschaft und Entwicklungen von kleinen und mittleren Unternehmen schnell in die Anwendung zu bringen. Dies sei gerade im Hinblick auf den globalen Standortwettbewerb wichtiger denn je.
Ziel des Biologicals Development Centers ist der Aufbau und der Betrieb eines regionalen Kompetenzzentrums zur Entwicklung biotechnologisch hergestellter Proteine, sogenannter Biologicals, für die personalisierte Medizin. Zu diesem Zweck arbeiten Forschende und Unternehmen in Funktionslaboren zusammen. Sie konzipieren neue Biologicals, stellen diese her und führen Tests durch. Das Projekt wird vom NMI sowie dem Werner Siemens Imaging Center an der Universität Tübingen realisiert.
Das Wirtschaftsministerium fördert das Biologicals Development Center mit etwa 2,1 Millionen Euro aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) sowie mit rund 1,1 Millionen Euro aus Mitteln des Landes. Das Center wurde 2021 beim Landeswettbewerb „Regio-Win 2030 – Regionale Wettbewerbsfähigkeit durch Innovation und Nachhaltigkeit“ als eines von landesweit 24 Leuchtturmprojekten prämiert.
Um regionale Strukturförderung zu betreiben, erhält Baden-Württemberg in der Förderperiode zwischen 2021 und 2027 rund 279 Millionen Euro von der Europäischen Union aus dem EFRE-Programm. Damit sollen die Schwerpunkte Zukunftstechnologien und Kompetenzen sowie Ressourcen- und Klimaschutz unterstützt werden.
Regio-Win 2030 zielt darauf ab, die Wettbewerbsfähigkeit in den Regionen durch Innovation und Nachhaltigkeit zu verbessern und damit zu einer zukunftsfähigen Regionalentwicklung beizutragen. Regionen, Landkreise und Kommunen waren aufgefordert, zusammen mit Akteuren aus Wirtschaft, Wissenschaft, der Gesellschaft und Verwaltung Stärken und Schwächen ihrer jeweiligen Wettbewerbsregion zu identifizieren und in eine Entwicklungsstrategie zu überführen.
Ausgehend von dieser Strategie wurden sogenannte Leuchtturmprojekte entwickelt, die von der Landesregierung am 14. April 2021 prämiert wurden. Dies wiederum war Voraussetzung für eine Vollantragsstellung. Das Biologicals Development Center ist das siebte Projekt aus diesem Wettbewerb, dass durch das Wirtschaftsministerium bewilligt wird.