Tübingen

Zeitung macht Schule: 27 Klassen waren als Reporter unterwegs

Was haben Gipseier im Taubenhaus, das Rottenburger Polizeirevier und Pausenbrote gemeinsam? Ganz einfach: Sie wurden in den vergangenen Wochen von Nachwuchsreporterinnen und -reportern unter die Lupe genommen.

27.02.2024

Von Christine Laudenbach und Simone Maier

Mit Zeitung in der Schule öffneten sich für die Schülerinnen und Schüler viele Türen, die sonst verschlossen sind - auch im Tübinger Rathaus.

Mit Zeitung in der Schule öffneten sich für die Schülerinnen und Schüler viele Türen, die sonst verschlossen sind - auch im Tübinger Rathaus.

Wie geht es den Tauben in ihrem Turm? Ist es gemein, dass ihnen Eier aus Gips untergeschoben werden? Oder macht es Sinn? Die Nachwuchsreporterinnen und -reporter der Tübinger Geschwister-Scholl-Schule versuchten die Vogelperspektive einzunehmen und fanden heraus: „So schlecht geht es den Tauben eigentlich gar nicht.“ Dank der Fürsorge städtischer Mitarbeiter können sie zumindest in Ruhe auf ihren Eiern sitzenbleiben, und: „die Aussicht über Tübingen genießen“.

Menschen, die in der Arrestzelle der Rottenburger Polizei nächtigen müssen, können dies nicht behaupten. Den Viertklässlerinnen und Viertklässlern aus Bad Niedernau jedenfalls „dämmerte ziemlich schnell“, dass vergitterte Fenster und ein Klo ohne Brille wenig komfortabel sind. Auch das Ergebnis der Ofterdinger Pausenbrot-Recherche überraschte: Drittklässlerinnen und Drittklässler fanden heraus, dass die meisten ihrer mehr als 200 Mitschüler am liebsten Butter und Marmelade essen –  und Schokolade dabei hatten!

Bilder im Kopf sind das eine. Aber stimmen die? Wer genau hinschaut, merkt schnell: Die Wirklichkeit ist nicht selten doch ein bisschen anders als gedacht. Es lohnt sich also Annahmen zu hinterfragen und Fakten zu prüfen. Schülerinnen und Schüler aus 27 Klassen im Kreis Tübingen konnten beim Projekt „Zeitung in der Schule“ (ZISCH) wieder diese Erfahrung machen. Sie tauchten dabei in Themen ein, die sie sonst vielleicht nur oberflächlich auf dem Schirm hatten. Sie schauten nach und fragten nach, ganz analog vor Ort. Statt Schnell-Posts auf Social Media entstanden Interviews, Reportagen und Berichte, Fotos und Collagen – alles gedruckt in der aktuellen ZISCH-Beilage (die es hier zum Download gibt).

Die Tübinger Stadtwerke (SWT) öffneten auch in dieser Runde dafür wieder viele Türen, zum Beispiel die der TüBus-Leitstelle. Oder beim Trinkwasserspeicher oben auf dem Sand.

Bei den begleitenden Lehrerinnen und Lehrern kamen begeisterte Rückmeldungen an – die sie gerne an das SCHWÄBISCHE TAGBLATT weitergaben. Ein „tolles Projekt“, so der Tenor, mit „bleibenden Erfahrungen“ für die Kinder und Jugendlichen. Die J1 des Tübinger Wildermuth-Gymnasiums führte „berührende Interviews“ mit drei geflüchteten Frauen –  und bekam Einblicke in ungekannte Welten: „vielen, vielen Dank dafür.“ Auch das TAGBLATT-Team bedankt sich wieder sehr herzlich bei den Lehrkräften für ihr Engagement, fürs Begleiten und fürs Zuarbeiten –  und bei den Projektpartnern, den Tübinger Stadtwerken und der Reinhold Beitlich Stiftung, für die erneute tolle Unterstützung! Bleibt noch aufzuklären, warum fast alle der über 200 Ofterdinger Schüler am Umfrage-Tag „ein kleines Stück Schokolade“ in der Vesper-Box hatten: Schokolade gab es (neben gesundem Obst natürlich) weil Nikolaus war – genaues Hinsehen lohnt sich!

Christine Laudenbach und Simone Maier. Bild: Ulrich Metz

Christine Laudenbach und Simone Maier. Bild: Ulrich Metz

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Erstellt:
27.02.2024, 11:28 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 18sec
zuletzt aktualisiert: 27.02.2024, 11:28 Uhr

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