Anna Hetzer wird 2024 Stadtschreiberin in Tübingen

Nach einer Unterbrechung setzt die Universitätsstadt Tübingen das Stadtschreiber-Stipendium im kommenden Jahr fort. Stipendiatin im kommenden 2024 ist die Lyrikerin Anna Hetzer. Darüber informierte die Stadt Tübingen am Freitag. Von April bis Juni wird Hetzer im Stadtschreiber-Domizil, dem ehemaligen Aufseherhäuschen am Stadtfriedhof, leben und arbeiten. Literarisch Interessierte haben die Möglichkeit, die Autorin und ihre Texte kennenzulernen. Außerdem wird Hetzer ein Seminar am Studio Literatur und Theater der Universität halten.

Wie berichtet, hatte die Stadt das Stadtschreiber-Stipendium für dieses Jahr noch im März wieder abgebrochen. Die Lyrikerin Lisa Goldschmidt, die das Stipendium erhielt, hatte ihren Aufenthalt kurz nach ihrer Ankunft in Tübingen wieder abgebrochen. Die Unterkunft hatte „nicht den Bedürfnissen der Autorin“ entsprochen, wie die Stadt im März informierte.

Die neue Stadtschreiberin freue sich auf Tübingen und auf die Möglichkeit, ohne Zeitdruck an neuen Texten arbeiten zu können, teilt die Stadtverwaltung mit. Bei einer Veranstaltung vor einiger Zeit und kürzlich bei einem Besuch habe Anna Hetzer die Gelegenheit gehabt, einen Eindruck von Tübingen zu gewinnen: „Das hat mich bereits neugierig auf die Stadt und auch auf die Umgebung gemacht.“

Anna Hetzer wurde in Hannover geboren und wuchs in einer deutsch-polnischen Familie in Berlin auf. Sie studierte Medizin, Philosophie und Literatur in Berlin und arbeitete zunächst in einer psychiatrischen Klinik als Ärztin. Ihr literarisches Schreiben umfasst Lyrik, Essays und Übersetzungen. Zuletzt erschienen die Bände „Pandoras Playbox“ im Verlagshaus Berlin sowie „Schaum“ bei Sukultur. Zudem beteiligt sie sich an verschiedenen künstlerischen Kooperationen und war Mitherausgeberin des Bandes „Neue Queere Lyrik 2“ im Querverlag. Ihre Arbeit wurde mehrfach ausgezeichnet, zuletzt mit dem Basler Lyrikpreis 2023. Weitere Informationen auf www.tuebingen.de/stadtschreiber