Fußball-WM 2022
Pfäffinger Thilo Kehrer im deutschen WM-Kader
Der Defensivspieler von West Ham United wird in Katar sein erstes großes Turnier für die deutsche Fußball-Nationalmannschaft bestreiten.
Der 26-Jährige gehört unter Bundestrainer Hans-Dieter Flick zum Stammpersonal, spielte in 13 von 15 Partien unter der Führung des ehemaligen Bayern-Trainers. Unter Joachim Löw war Kehrer bei der Europameisterschaft 2021 noch außen vor – jetzt wartet sein erstes großes Turnier mit der deutschen A-Nationalmannschaft.
Kehrers Plus, die Vielseitigkeit: Er kann in der Innenverteidigung oder als Außenverteidiger auflaufen. Flick stellte ihn bislang vor allem rechts hinten auf, wo Kehrer defensiv überzeugen konnte, offensiv aber noch Luft nach oben ließ. 22 Einsätze stehen für ihn im DFB-Team bislang auf dem Zettel, seinen größten Erfolg im Nationaltrikot feierte er allerdings zu Junioren-Zeiten: 2017 gewann Kehrer mit dem deutschen U21-Team die EM.
Unter anderem, weil Spielpraxis für einen Platz im Nationalteam unabdingbar ist, wechselte der 26-Jährige im Sommer von Paris St. Germain zum Londoner Klub West Ham United. Mit den „Hammers“ ist Kehrer mittlerweile den Abstiegsrängen in der Premier League entkommen und auch die Vorrundengruppe in der Europa Conference League meisterte West Ham als Gruppensieger souverän.
Kehrer ging den Schritt auf die Insel auch, weil er mehr Verantwortung übernehmen wollte. Trainer David Moyes setzt auf ihn: Alle zwölf Ligapartien seit seiner Ankunft absolvierte der Defensivspieler über die vollen 90 Minuten. Das spricht auch für seine körperliche Fitness – in Paris war Kehrer häufiger aufgrund von Verletzungen ausgefallen.
Ab kommender Woche liegt nun der Fokus voll auf dem DFB-Team: Am Mittwoch (16 Uhr) bestreitet Deutschland den finalen Test im Oman, ehe eine Woche darauf die WM in Katar für das deutsche Team beginnt: Erster Gegner ist Japan (23. November, 14 Uhr). Anschließend geht es gegen Spanien (27. November, 20 Uhr), zum Abschluss der Vorrunde wartet Costa Rica (1. Dezember, 20 Uhr).
Mehr zum Kader der deutschen Nationalmannschaft auf dfb.de.
Erst Kulig, jetzt Kehrer: Große Bühne für Ammerbucher
Ammerbuch scheint ein gutes Pflaster für Fußball-Talente zu sein: Der Pfäffinger Thilo Kehrer wird in Katar als erster Spieler aus dem Kreis Tübingen an einer Weltmeisterschaft der Männer teilnehmen. Bei den Frauen war dieses Erlebnis im Jahr 2011 bereits Kim Kulig vorbehalten. Bei der Heim-WM in Deutschland machte die Poltringerin damals auf sich aufmerksam – ehe sie sich im Viertelfinale gegen Japan das Kreuzband im rechten Knie riss. Zuvor hatte sie mit dem DFB-Team die EM 2009 gewonnen und im Finale gegen England (6:2) einen Treffer erzielt. Kulig musste ihre Karriere nach 33 Länderspielen im Jahr 2015 aufgrund ihrer Knieprobleme beenden. Heute ist die inzwischen 32-Jährige Co-Trainerin bei Bundesliga-Primus VfL Wolfsburg.