Alzenau/Stuttgart · Fußball

Kickers verlieren mit 1:1

Das Remis bei Bayern Alzenau reicht den Degerlochern nicht zum Aufstieg in die Regionalliga – stattdessen wartet die nächste Ochsentour in der Oberliga .

05.06.2019

Von Hansjörg Lösel

Das Ziel Aufstieg verpasst: Kickers-Trainer Tobias FlitschArchivbild: Ulmer

Das Ziel Aufstieg verpasst: Kickers-Trainer Tobias FlitschArchivbild: Ulmer

Alle nach Alzenau: Rund 1000 Zuschauer begleiteten die Stuttgarter Kickers am Mittwoch Abend zum entscheidenden Spiel um den Aufstieg in die Fußball-Regionalliga. Doch nach dem Abpfiff vor 2500 Zuschauern in Alzenau herrschte tiefe Enttäuschung in der blauen Kurve: Das 1:1, so kurios das klingen mag, wird als eine der bittersten Niederlagen in die lange Vereinsgeschichte der Degerlocher eingehen – Alzenau sicherte sich dank der meisten Auswärtstore den Aufstieg in einer verrückten Relegationsrunde, in der alle drei Partien mit einem Remis zu Ende gingen.

Nur ein Sieg hätte gereicht

Doch für die Blauen aus Degerloch war die Ausgangslage schon vor dem Anpfiff klar: Nur ein Sieg hätte den Aufstieg gebracht. Den Stuttgartern fehlte der verletzte Torjäger Mijo Tunjic (Bänderriss), Alzenau hatte dagegen Goalgetter Hedon Selishta an Bord. Und der Torschützenkönig der Hessenliga, der vor dem Spiel die offizielle Torjägerkanone für 29 Saisontreffer erhielt, sorgte mit seinem 1:0 in der 78. Minute schon für eine kleine Vorentscheidung. Nach Selishtas verwandeltem Foulelfmeter hätten die Kickers schon zwei Tore gebraucht, um doch noch aufzusteigen.

In der 86. Minute hofften die Kickers-Fans aber wieder: Der eingewechselte Lhadji Badiane war nach einem weiten Abschlag von Keeper Ramon Castelluci in den Strafraum gedribbelt und wurde dort zu Fall gebracht. Der ebenfalls eingewechselte Ilias Soultani verwandelte. In den wenigen Minuten der verbleibenden regulären Spielzeit warfen die Kickers alles nach vorne, aber auch in den 5 Minuten Nachspielzeit kamen die Kickers zu keiner echten Gelegenheit mehr.

Kein Strafstoß nach Trikotzupfer

Alzenaus Trainer Angelo Barletta hatte schon vor der Partie so eine Ahnung gehabt: „Ich laufe dem Aufstieg in die Regionalliga jetzt schon drei Jahre hinterher und glaube, dass wir diesmal an der Reihe sind.“ Tatsächlich hatten die Kickers einen Sieg auch nicht wirklich verdient – die Stuttgarter hatten bereits in der ersten Hälfte Probleme mit den Alzenauern. Kurz vor dem Seitenwechsel hatten die Kickers bei einer FC-Doppelchance Glück, als zunächst Auracher gegen den einschussbereiten Ljubcici rettete, ehe Selishta mit einem artistischen Seitfallzieher knapp neben das Tor schoss. In der 50. Minute forderten die Kickers vergeblich einen Strafstoß, als Abdenour Amachaibou von seinem Alzenauer Gegenspieler per Trikotbremse gestoppt wurde. Schiedsrichter David Scheuermann ließ jedoch weiter laufen.

Bei den Kickers herrschte nach dem Abpfiff tiefe Enttäuschung – wie der ehemalige Bundesligist eine weitere Saison in der Oberliga durchsteht, ist ungewiss. Sicher scheint: Einen so hohen Etat wie in dieser Saison (knapp eine Million Euro) werden Sportdirektor Martin Braun und Geschäftsführer Marc-Nicolai Pfeifer nicht mehr zusammen bekommen. Und die Konkurrenz wird durch den Abstieg des VfB Stuttgart II nicht kleiner.

Komplizierter Modus der Aufstiegsrunde

Die Aufstiegs-Relegation der Vizemeister aus den Oberligen Hessen, Rheinland-Pfalz/Saar und Baden-Württemberg wurde im Modus „Jeder gegen Jeden“ ausgetragen, allerdings ohne Rückspiel. Im ersten Spiel hatten sich der SV Röchling Völklingen und Bayern Alzenau 2:2 getrennt. Am Sonntag spielten auch die Stuttgarter Kickers gegen Völklingen unentschieden ( 1:1). Somit hatten rechnerisch noch alle drei Teams die Chance zum Aufstieg. Völklingen, voriges Jahr mit den Stuttgartern abgestiegen, wäre bei einem 0:0 zwischen den Kickers und Alzenau der lachende Dritte gewesen.gor

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Erstellt:
05.06.2019, 22:08 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 38sec
zuletzt aktualisiert: 05.06.2019, 22:08 Uhr

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