Helfer drumherum gesucht

Fußball: Landesligist SV Nehren arbeitet an der Nachfolge von Dietmar Schneider

Sportlich ist der SV Nehren derzeit voll im Soll, vielleicht sogar ein wenig drüber: Zehn Punkte stehen nach sechs Spielen auf der Habenseite des Landesligisten. Ganz zufrieden ist Trainer Dieter König trotzdem nicht: Er wünscht sich mehr Unterstützung und Personal für die Fußballabteilung.

16.09.2016

Von David Scheu

Vermisst Menschen im Umfeld, die sich für den Verein engagieren: Nehrens Trainer Dieter König (rechts mit Co-Spielertrainer Philipp Reitter). Archivbild: Ulmer

Vermisst Menschen im Umfeld, die sich für den Verein engagieren: Nehrens Trainer Dieter König (rechts mit Co-Spielertrainer Philipp Reitter). Archivbild: Ulmer

Nehren. Fast-Absteiger Nehren ist stark in die Saison gestartet, hat schon jetzt deutlich mehr Tore als in der kompletten vergangenen Rückrunde erzielt. Alles gut also? Aus Sicht des Trainers nicht ganz. Einerseits sei der Kader zu klein, andererseits komme aus dem Umfeld von nur wenigen Personen Unterstützung, findet Dieter König. Für den kleinen Kader gibt es Gründe: „Wir haben vor der Saison mit 40 Spielern gesprochen. Aber unsere sportliche Situation war zu unsicher und die finanziellen Möglichkeiten zu gering, da sind sie eben zu anderen Vereinen“, sagt König. Der Vereinsvorsitzende Lothar Fauser stimmt zu: „Gerade in der Landesliga wird viel mit Geld gelockt, da sind wir mit unseren Möglichkeiten eine ganz kleine Nummer.“

Zweites Thema: das Umfeld. Seitdem Dietmar Schneider bei der Abteilungsversammlung im Juli turnusgemäß sein Amt abgab, ist die Position des Abteilungsleiters vakant. Schneider wirkt derzeit allenfalls noch informell im Hintergrund – gemeinsam mit dem früheren Abteilungsleiter Dirk Sellnow, der sich um den Schriftverkehr mit dem Verband kümmert. Spätestens bis zur nächsten regulären Hauptversammlung im kommenden Jahr soll das Amt aber wieder regulär besetzt sein, versichert Fauser. Und räumt ein, dass die Suche nicht ganz einfach ist: „So ein Amt bringt viel Arbeit und auch Verantwortung, gerade in einem fußballlastigen Verein wie unserem. Das hat die Vergangenheit gezeigt.“ Daher gebe es auch Überlegungen, dem Abteilungsleiter Unterstützung durch einen Spielleiter zu geben. Dieser wäre dann etwa für den operativen Spielbetrieb zuständig. „Wir versuchen gerade, das auf mehreren Schultern zu verteilen und besser zu strukturieren“, sagt Fauser: „Jeder Verein hat Schwierigkeiten, ausreichend ehrenamtliche Helfer zu finden. Natürlich war es auch bei uns schon mal besser, aber dramatisch ist es wirklich nicht.“

Aktuell jedenfalls, sagt Trainer König, sei die Situation für die sportlich Verantwortlichen unbefriedigend. Als Kritik an den handelnden Personen will er das aber nicht verstanden wissen. Im Gegenteil: „Jeder gibt hier sein Bestes. Vor allem Lothar Fauser arbeitet gerade am Anschlag mit 150 Prozent. Es fehlen die Leute drumherum.“ Der Verein müsse daher eine Grundsatzentscheidung treffen: „Wollen wir hier dauerhaft Landesliga spielen? Wenn ja, müssen sich mehr Leute einbringen, sonst geht das nicht“, sagt König. Denn in der jetzigen Konstellation brauche der SVN einige glückliche Umstände, um ein Drittel der Teams hinter sich zu lassen und in der Liga zu bleiben: „Wer davor die Augen verschließt, macht sich etwas vor“, sagt König, der gerne in Nehren etwas aufbauen würde: „Wir haben ein tolles Team mit echten Charakteren. Ich hänge inzwischen echt an dem Verein. Aber wenn sich die Umstände nicht ändern, muss ich mir Gedanken machen.“

„Spitzenspiel“ in Holzhausen

Zweiter gegen Vierter: Das „Spitzenspiel“ des siebten Landesliga-Spieltags steigt im Schwarzwald, wenn der FC Holzhausen den SV Nehren empfängt (Sonntag, 15 Uhr) . Wobei Nehrens Coach Dieter König die Rollen klar verteilt sieht: „Die haben unglaublich viel Qualität mit höherklassiger Erfahrung, vor allem in der Offensive. Das ist ein spannendes Projekt mit viel wirtschaftlicher Kraft.“ Viele Spieler des FCH arbeiten bei der Firma Kipp, dessen Unternehmensleiter stets eng mit dem Verein verbunden sind. Für seinen SVN gelte nach wie vor, in der Klasse zu bleiben, sagt König: „Die Tabelle täuscht. Wir wollen drin bleiben, alles andere wäre bei unseren Möglichkeiten unrealistisch.“ Erinnerungen hat der SVN gute an Holzhausen: Ein 4:1-Sieg dort am letzten Spieltag der Vorsaison bedeutete den Einzug in die Relegation.

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Erstellt:
16.09.2016, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 47sec
zuletzt aktualisiert: 16.09.2016, 01:00 Uhr

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