Bundestagswahl

Zwei Sieger, kein Kanzler

Die SPD liegt knapp vor der Union. Jetzt wollen sowohl Armin Laschet als auch Olaf Scholz eine Regierung anführen.

27.09.2021

Von GUIDO BOHSEM

26.09.2021, Berlin: Olaf Scholz, Finanzminister und SPD-Kanzlerkandidat, winkt neben seiner Frau Britta Ernst während der Wahlparty im Willy-Brandt-Haus. Foto: Britta Pedersen/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ Foto: Britta Pedersen

26.09.2021, Berlin: Olaf Scholz, Finanzminister und SPD-Kanzlerkandidat, winkt neben seiner Frau Britta Ernst während der Wahlparty im Willy-Brandt-Haus. Foto: Britta Pedersen/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ Foto: Britta Pedersen

Berlin. Nach den Hochrechnungen haben sowohl die Union als auch die SPD ihren Anspruch auf Führung der nächsten Bundesregierung erhoben. Beide erzielten Ergebnisse um die 25 Prozent, wobei die SPD am Abend vorne lag. CDU und CSU verbuchten das schlechteste Ergebnis in der Geschichte der Bundesrepublik. Die Sozialdemokraten unter ihrem Spitzenkandidaten Olaf Scholz hingegen gewannen im Vergleich zu 2017 deutlich dazu. Die Menschen wollten, dass „der nächste Bundeskanzler dieses Landes Olaf Scholz heißt“, sagte er.

Unions-Kanzlerkandidat Armin Laschet (CDU) wiederum kündigte seinerseits an, er wolle in einer „Zukunftskoalition“ zusammen mit FDP und Grünen das Land regieren. Darin sei er sich mit CSU-Chef Markus Söder einig.

26.09.2021, Berlin: Armin Laschet, Bundesvorsitzender der CDU, Spitzenkandidat seiner Partei und Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen äußert sich nach der Bekanntgabe der ersten Hochrechnung zum Ausgang der Bundestagswahl auf der Wahlparty der Union im Konrad-Adenauer-Haus. Foto: Michael Kappeler/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ Foto: Fotos: Michael Kappeler/dpa / Britta Pedersen/dpa

26.09.2021, Berlin: Armin Laschet, Bundesvorsitzender der CDU, Spitzenkandidat seiner Partei und Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen äußert sich nach der Bekanntgabe der ersten Hochrechnung zum Ausgang der Bundestagswahl auf der Wahlparty der Union im Konrad-Adenauer-Haus. Foto: Michael Kappeler/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ Foto: Fotos: Michael Kappeler/dpa / Britta Pedersen/dpa

Während das Ergebnis bei der SPD bejubelt wurde, herrschte in der CDU-Parteizentrale entsetztes Schweigen, als die ersten Zahlen auf den Bildschirmen auftauchten. „Mit dem Ergebnis können wir nicht zufrieden sein“, sagte Armin Laschet. Es gehe nun darum, „Gegensätze zu überwinden und Deutschland zusammenzuhalten“. Söder sagte, er erkenne im Wahlergebnis durchaus ein Votum für ein bürgerliches Bündnis. Ein partei-interner Aufstand gegen den CDU-Chef galt damit als aufgeschoben, aber nicht gänzlich abgewendet.

Tatsächlich steigerten die Sozialdemokraten ihr Ergebnis von vor vier Jahren um gut fünf Prozentpunkte. Die Grünen waren neben der SPD die großen Gewinner des Abends. Die Partei konnte deutlich mehr Stimmen erzielen als 2017 und schnitt mit etwa 14 Prozent so gut wie nie zuvor ab, seit sie 1980 erstmals bei den Bundestagswahlen angetreten ist. Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock sagte: „Wir können nicht nur jubeln.“ Schließlich sei man angetreten, um das Kanzleramt zu erobern. Die FDP hielt ihr Ergebnis.

Foto: GRAFIK BOCK /QUELLE: ZDF/FG WAHLEN; 21.47 UHR-HOCHRECHNUNG

Foto: GRAFIK BOCK /QUELLE: ZDF/FG WAHLEN; 21.47 UHR-HOCHRECHNUNG

Rein rechnerisch sind sowohl ein Jamaika-Bündnis mit Grünen und FDP unter Führung der Union denkbar wie auch eine Ampel-Koalition, in der die SPD mit Grünen und Liberalen zusammenarbeitet. Rein rechnerisch könnte auch die große Koalition weiterregieren. Diese Möglichkeit gilt jedoch als so gut wie ausgeschlossen.

Einer Linkskoalition mit SPD, Grünen und Linken fehlt nach den Hochrechnungen vor allem wegen des schlechten Abschneidens der Linken eine Mehrheit im neuen Bundestag. Die Linke musste sogar bis zuletzt um ihren Einzug in den Bundestag fürchten. Die AfD verlor Stimmen und wird im neuen Bundestag nicht mehr Oppositionsführerin sein.

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Erstellt:
27.09.2021, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 08sec
zuletzt aktualisiert: 27.09.2021, 06:00 Uhr

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