Hamburger SV
Wolf ist ein Gewinner
Wenn Trainer entlassen werden, heißt es oft, dass die „Gesetze des Fußballs“ wieder greifen würden.
Hamburg. Ein Trainer hat in der letzten Zeit nicht mehr die gewünschten Ergebnisse geliefert, steht in der Kritik – und wird entlassen. Irgendwann. Wenn man nicht Sir Alex Ferguson oder Christian Streich heißt.
Beim Hamburger SV waren sich viele Fans darin einig, dass Bernd Hollerbach zu spät entlassen wurde. Christian Titz, sein Nachfolger, hatte bei der Amtsübernahme sieben Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz. Am Ende waren es zwei. Er holte 1,63 Punkte pro Spiel in der Bundesliga. Aktuell steht man zwei Punkte hinter Tabellenführer Köln. Ob man ihn jetzt zu früh entlässt? Wenn man nur auf die Ergebnisse schaut: Ja.
Man kann den Zeitpunkt des Trainerwechsels kritisieren, aber die Hamburger haben einen guten Nachfolger gefunden. Der Ex-VfB-Trainer Hannes Wolf ist ein Gewinner. Zwar noch nicht auf dem höchsten Niveau, in der Bundesliga, aber darunter – und das ist aktuell für den HSV relevant. Von 2014 bis 2016 hatte er in jeder Saison den maximal für ihn möglichen Erfolg. Er wurde zweimal B-Jugendmeister und einmal A-Jugendmeister mit Borussia Dortmund, 2016 dann Zweitligameister mit dem VfB Stuttgart. Wolf kann gut mit jungen Spielern und besitzt eine hohe soziale Intelligenz. Zwei durchaus wichtige Eigenschaften als Trainer, gerade im Haifischbecken Hamburg.
Der 37-Jährige kann bei den Rothosen um die jungen Ito, Arp und Janjicic eine schlagkräftige Mannschaft aufbauen. Wenn man ihm genug Zeit gibt.