Bad Sebastiansweiler

Tödliche Schüsse im Pflegeheim

Ein 86-Jähriger tötete am Sonntag im „Haus Rosengarten“ in Bad Sebastiansweiler zunächst seine Ehefrau, dann sich selbst.

13.08.2018

Von Eike Freese

Am Sonntagvormittag kam es im Mössinger Stadtteil Bad Sebastiansweiler zu einer Tragödie im Familienkreis: Nach bisherigen Erkenntnissen der Kriminalpolizei erschoss dort ein 86-jähriger Bewohner der Pflegeeinrichtungen der Kurklinik seine 84-jährige Ehefrau. Unmittelbar danach tötete sich der Mann mit seinem Revolver selbst. Die Taten sollen nach Information des Polizeipräsidiums Reutlingen in den gemeinsam benutzten Privaträumen des Paares im Pflegebereich der Einrichtungen des Kurorts geschehen sein.

Pflegekräfte fanden das Paar

Nach Auskunft von Gerhard Mayer, dem Verwaltungsleiter der Gesundheitseinrichtungen, hatten Pflegekräfte das Paar am Vormittag im „Haus Rosengarten“ aufgefunden. Wenig zuvor, es war gegen kurz vor 11 Uhr, waren im Haus zwei laute Schüsse zu hören gewesen, wie die Polizei mitteilt. Die Lage vor Ort war so eindeutig, dass den Ermittlern der Kriminalpolizei der Hergang recht schnell klar war: Der Ehemann hatte zunächst seine Frau und dann sich selbst mit einem eigenen Revolver erschossen.

„Über ein Motiv des Mannes zu mutmaßen, wäre derzeit rein spekulativ und das wollen wir auch aus Rücksicht auf die Angehörigen nicht tun“, sagte Andrea Kopp, stellvertretende Leiterin der Polizei-Pressestelle beim Polizeipräsidium Reutlingen. Konkrete Hinweise auf den Ursprung seiner Tötungsabsicht habe der Mann nicht hinterlassen. In Absprache mit der Staatsanwaltschaft, die aufgrund der Tötung, nicht der Selbsttötung ermittelte, will Kopp auch keine weiteren Hintergründe bekanntgeben. Im Kurbad selbst kümmert sich seit Sonntagvormittag unter anderem ein Notfallseelsorger um Angehörige, aber auch um Mitarbeiter, die durch den Vorfall belastet sind.

Nach Auskunft von Polizei-Sprecherin Kopp wohnte das Paar schon länger gemeinsam in der Einrichtung. Den Revolver, mit dem der Mann schoss, habe der 86-jährige legal besessen, aber nie gezeigt. Kopp beschreibt das Paar als so selbständig, dass die Polizei nicht von einer verletzten Aufsichtspflicht des Pflegepersonals ausgeht. Die Ermittler schließen auch aus, dass bei der Tat Dritte im Spiel waren. Andere Patienten seien an diesem Vormittag nicht gefährdet gewesen.

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Erstellt:
13.08.2018, 18:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 59sec
zuletzt aktualisiert: 13.08.2018, 18:00 Uhr

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