Europa League

Bruderduell mit Beigeschmack

Heute treffen zum Auftakt der Gruppenphase die RB-Klubs aus Leipzig und Salzburg aufeinander. Einige Kritiker befürchten Absprachen.

20.09.2018

Von SID

Brisantes Spiel: Marco Rose, aktuell Trainer in Salzburg, kommt eigentlich aus Leipzig. Heute treffen die RB-Vereine aufeinander. Foto: Herbert Neubauer/dpa

Brisantes Spiel: Marco Rose, aktuell Trainer in Salzburg, kommt eigentlich aus Leipzig. Heute treffen die RB-Vereine aufeinander. Foto: Herbert Neubauer/dpa

El Dosico, Konzernkick, Dosen-Donnerstag: Das erste Duell der beiden Red-Bull-Klubs aus Leipzig und Salzburg zum Auftakt der Gruppenphase in der Europa League heute (21.00 Uhr/Nitro und DAZN) erntet reichlich Häme. Doch mit Spott allein ist es für viele Fußball-Romantiker und Kritiker nicht getan. Sie befürchten interne Absprachen.

Ganz unbegründet ist die Sorge nicht. Red-Bull-Inhaber Dietrich Mateschitz ist Gründer beider Klubs. 2005 hob der Getränke-Gigant Red Bull Salzburg aus der Taufe, vier Jahre später RB (Rasenballsport) Leipzig. Als sich beide Vereine dem Europacup und damit einem direkten Duell näherten, ordnete die Uefa 2015 einen Entflechtungsprozess an, der nun so weit fortgeschritten sein soll, dass es keine Absprache mehr geben kann.

„Die Klubs waren vor Jahren mal eng verzahnt, das ist nicht mehr der Fall“, sagte Leipzigs Geschäftsführer Oliver Mintzlaff. Zu den Maßnahmen gehörten, dass Mintzlaff und Sportdirektor Ralf Rangnick ihre Jobs in Salzburg aufgeben mussten. Außerdem ist Red Bull in Salzburg offiziell nur noch Hauptsponsor, in Leipzig aber noch Hauptgesellschafter. Vor der Partie betonen die Klubs immer wieder ihre Eigenständigkeit. Um die Wettbewerbstauglichkeit brauche sich keiner Gedanken zu machen, sagte Leipzigs Trainer und Sportdirektor Ralf Rangnick: „Da wird so viel Brisanz und Feuer drinstecken, wie in kaum einem anderen Spiel.“

Das sieht Konzern-Chef Mateschitz offenbar ähnlich. „Eine Super-Auslosung“, betonte der Unternehmer freudestrahlend, nachdem seine beiden Klubs mit Rosenborg Trondheim und Celtic Glasgow in eine Gruppe der Europa League gelost wurden. Angeblich ist es dem Milliardär auch egal, wer bei den Partien heute und am 29. November die Nase vorne hat: „Der Bessere soll in beiden Partien gewinnen.“

Kritik erntete Leipzig immer wieder mit seinen vielen Abwerbungen aus der Salzburger Konzernfiliale. Seit 2011 wurden insgesamt 18 Spieler aus der Mozartstadt losgeeist. Der frühere Salzburger Martin Hinteregger, heute Spieler des FC Augsburg, wetterte: „Die Art und Weise, wie Leipzig Salzburg kaputt macht, ist nicht schön anzuschauen.“ Aus dem aktuellen Kader von RB stammen Peter Gulacsi, Dayot Upamecano, Stefan Ilsanker, Kevin Kampl, Konrad Laimer und Marcel Sabitzer aus Salzburg.

Für Trainer Marco Rose hat die Partie eine zusätzliche Brisanz. Rose ist gebürtiger Leipziger. „Es ist schön, nach Hause zu kommen, aber ich bin zum Arbeiten dort“, sagte er sachlich. sid

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Erstellt:
20.09.2018, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 10sec
zuletzt aktualisiert: 20.09.2018, 06:00 Uhr

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