Lage der Landes-CDU
Kommentar: Strobls letzte Mission
Wenn eine Niederlage derart katastrophal ausfällt wie die bei der Bundestagswahl für die CDU, ist das Bedürfnis nach personellen Konsequenzen groß.
Dass nach dem Landesparteitag der Vorsitzende doch wieder Thomas Strobl heißt, zeigt, dass Pragmatismus die Emotion ersetzt hat. Strobl hat zwar auch in Mannheim nicht die Liebe der Partei erringen können, aber es siegte die Erkenntnis, dass ein Sturz Strobls ohne echte personelle Alternative die Partei noch weiter in die Tiefe reißen würde.
Die Kritiker schwiegen. Offene Feldschlachten auf Parteitagen waren noch nie Sache der CDU. Selbst Strobls größte Kritiker müssen zugeben, dass er den Laden in schwierigsten Zeiten zusammengehalten hat. Für Fraktionschef Manuel Hagel wäre zudem der Landesvorsitz zu früh gekommen. Und gegen seinen Förderer Strobl ließ er sich nicht instrumentalisieren. Die Frauen und Männer, die für Aufbruch stehen, saßen aber schon im Saal. Strobls Mandat ist, diesen Umbruch voranzutreiben, nicht mehr, aber auch nicht weniger. Die Hoffnung ist die Rückkehr in die Erfolgsspur. Dafür hat Strobl zunächst nun zwei Jahre Zeit, die Geduld der Partei neigt sich aber dem Ende zu.