Pandemie
Spahn will Maskenpflicht bis 2022 verlängern
Als Schutz vor der nächsten Corona-Welle im Herbst setzt der Bund weiter auf Hygiene- und Abstandsregeln. Ungeimpften drohen Einschränkungen.
Die Bundesregierung will bei den Beratungen mit den Ländern in der kommenden Woche mögliche Maßnahmen gegen eine neue größere Corona-Welle im Herbst und Winter festlegen. Die steigenden Infektionszahlen seien „eine Warnung“, sagte die stellvertretende Regierungssprecherin Ulrike Demmer am Mittwoch in Berlin. Der Umgang damit solle in der Runde von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten abschließend behandelt werden.
„Unser aller Ziel muss es ja sein, einen weiteren harten Lockdown zu verhindern“, sagte Demmer. Unter anderem mit Basismaßnahmen wie Abstand und Masken hätten es alle in der Hand, den Pandemieverlauf zu beeinflussen. Zu möglichen weiteren Maßnahmen äußerte sie sich nicht. Ein Bericht des Gesundheitsministeriums mit Vorschlägen sei „eine Diskussionsgrundlage“ für die Beratungen der Bund-Länder-Runde.
In dem Bericht heißt es, im Herbst und Winter brauche es weiterhin Maßnahmen, um das Gesundheitswesen vor Überlastung und Gruppen, die noch nicht geimpft werden können, zu schützen. Schutzmaßnahmen könnten wegen der fortgeschrittenen Impfkampagne moderater ausfallen als im vergangenen Herbst und Winter. Deshalb verlangt Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU), dass die Abstands- und Hygieneregeln weiter beachtet werden: „Die Notwendigkeit zum verpflichtenden Tragen einer medizinischen Schutzmaske ergibt sich somit bis ins Frühjahr 2022“ – und zwar vor allem im Nahverkehr und im Einzelhandel und auch für Geimpfte und Genesene.
Unabhängig von der Inzidenz sollte ab Mitte September die Teilnahme an bestimmten Veranstaltungen „generell nur unter Einhaltung der 3G-Regel (3G: geimpft, genesen oder getestet) möglich sein“, heißt es in dem Bericht. Genannt werden Innengastronomie, körpernahe Dienstleistungen, Veranstaltungen drinnen sowie Großveranstaltungen drinnen und draußen. dpa