Shaun das Schaf - Der Film

Nach „Wallace & Gromit? wagt das britischen Aardman-Studio nun auch mit seinem zweiten Knetmännchen-Knüller den Sprung von der Fernsehserie zum Kinofilm. Der Titelheld ist, im Gegensatz zur landläufigen Meinung über seine Spezies, ein ziemlich schlaues Kerlchen, das mit seinen Artgenossen ein beschauliches Dasein auf einem Bauernhof fristet. Das Abenteuer beginnt mit Shauns Entschluss, wenigstens einmal aus dem Einerlei des Landlebens auszubrechen, was durch eine Verkettung dummer Zufälle dazu führt, dass der gutmütige Hofvorsteher in der Großstadt landet, dort das Gedächtnis verliert und infolge seiner Fertigkeiten bei der Schafschur zum Star-Coiffeur der Promiszene aufsteigt.

Weil ein Bauernhof ohne Bauer gar nicht geht, begeben sich sein treuer (aber etwas doofer) Wachhund Bitzer und alsbald auch Shaun samt Herde auf große Rettungsmisson in die Metropole. Damit ist der Weg frei für die Parodie einer Kulturclash-Komödie, in deren witzigstem Part die Landeier den Benimmregeln eines Sternerestaurants den Todesstoß versetzen. Für Spannung sorgt ein fieser Tierfänger, der die Neuankömmlinge in den Knast stecken will; für Rührung ein possierlicher Straßenköter, der sie selbstlos durch den urbanen Dschungel geleitet. Derweil lassen auf dem verwaisten Hof die Schweine menschenmäßig die Sau raus.

Ein Vorteil ist, dass der Film wie schon die Serie auf verständliche Sprache verzichtet, so dass umso mehr Einfallsreichtum bei der Bildgestaltung gefragt und geboten ist. Satirische Schärfe, wie mancher Hollywood-Trickfilm oder auch der alte Aardman-Hit „Chicken Run? erreicht das zwar kaum, aber zur zwanglosen Unterhaltung jedweder Generation taugt diese mit Gags, Anspielungen und auch ein paar nachdenklichen Momenten vollgepackte Wundertüte allemal.

Geknetete Schafherde mischt Hipster-Metropole auf. Witzig für alle Altersklassen.