Bürgermeisterwahl: Zuspruch mit Dämpfer

Joseph Reichert wurde mit 74,3 Prozent wiedergewählt · Wahlbeteiligung: 30 Prozent

Mit 776 Stimmen wurde Bürgermeister Joseph Reichert gestern wiedergewählt. „Ich freue mich, dass ich weitermachen darf“, sagte Reichert zu den knapp 100 Gästen, die am Sonntagabend in den Festsaal der Zehntscheune gekommen waren.

11.11.2018

Von Susanne Wiedmann

Blumen und Geschenke für den wiedergewählten Bürgermeister Joseph Reichert und seine Frau Cornelia (links) von den Gemeinderäten Birgit Walter und Jürgen Adam (verdeckt).Bild: Klaus Franke

Blumen und Geschenke für den wiedergewählten Bürgermeister Joseph Reichert und seine Frau Cornelia (links) von den Gemeinderäten Birgit Walter und Jürgen Adam (verdeckt).Bild: Klaus Franke

Ruth Blaum, stellvertretende Bürgermeisterin und Vorsitzende des Wahlausschusses, gratulierte und dankte Reichert für seine erfolgreiche Arbeit. Es gab Blumen und Geschenke des Gemeinderats. Reichert versicherte, mit demselben Engagement wie bisher werde er in die vierte Amtzeit gehen, dankte den Wählern und vor allem seiner Frau Cornelia: „Sie hat mich unterstützt und ermutigt.“

Ein Viertel der gültigen Stimmen fiel jedoch nicht auf Joseph Reichert, den einzigen Kandidaten. 268 Wähler (25, 7 Prozent) votierten für sonstige Ofterdinger: Allein 89 Stimmen erhielt Tobias Krüger, Filialleiter der Kreissparkasse in Talheim. 126 Personen wählten ungültig.

Während in Berlin eine Ära zu Ende gehe, sagte Hans-Erich Messner, der Erste Landesbeamte, gehe sie in Ofterdingen weiter „zum Wohle der Gemeinde“. Er nannte Reichert den „Herrscher der Fördertöpfe“ und „Kämpfer“ für Schulen, Ortskernsanierung, Bauplätze. Und betonte zugleich: Das sei nicht immer zur Freude mancher Nachbarn und Behörden. Reichert sei ein gewiefter Taktiker, führe gute Hintergrundgespräche, dann schlage er zu. „Als er Sorge hatte, dass nicht genügend Schüler in die Burghofschule kommen, hat er einen Bus bestellt, der die Schüler aus Bodelshausen nach Ofterdingen bringt.“ Überhaupt: Beim ÖPNV habe sich Reichert Meriten verdient. „Manchmal wird mir unheimlich bei den Erfolgen“, sagte Messner. „Ich bin vorsichtig und demütig geworden.“ Noch etwas: Reichert kämpfe gegen Windmühlen. „Es gibt viele Argumente gegen einen Haltepunkt der Regionalstadtbahn.“ Aber Reichert gebe ein Gutachten in Auftrag. Messner meint: „Eines Tages wird Ofterdingen doch einen Bahnhof der Regionalstadtbahn haben.“

Hoffentlich keinen ICE-Halt scherzte Thomas Hölsch, Sprecher der Bürgermeister im Landkreis Tübingen. Hölsch fand: „Nach drei Amtsperioden ist das ein respektables Ergebnis.“ Zwar ist Joseph Reichert der älteste und dienstälteste Bürgermeister im Landkreis Tübingen, aber Hölsch sagte: „Er steht noch voll im Saft.“

Die Bürgermeister aus dem Steinlach-Wiesaz-Tal waren vollzählig in den Festsaal gekommen. Nicht nur die amtierenden, sogar einige ihrer Vorgänger. Der Ofterdinger Musikzug spielte auf, es gab belegte Brötchen, aber Wahlbier spendierte Joseph Reichert auch dieses Mal nicht. Stattdessen spendete er für den Musikzug und den Freundeskreis der Burghofschule. „Ohne den Freundeskreis“, sagte er zur Vorsitzenden Ute Heß, „hätten wir uns diese Betreuung nicht leisten können.“

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Erstellt:
11.11.2018, 20:04 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 17sec
zuletzt aktualisiert: 11.11.2018, 20:04 Uhr

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